Psychotherapeutin Perner nun evangelische Pfarrerin

Die renommierte Psychotherapeutin, Universitätsprofessorin, Juristin und bekannte Publizistin Rotraud A. Perner wird nun auch als evangelische Pfarrerin tätig sein.

Am Sonntag wurde Perner durch Bischof Michael Bünker in der evangelischen Kirche in Mödling zur Pfarrerin im Ehrenamt ordiniert, so eine Aussendung der evangelischen Kirche von Montag. Nach Absolvierung des Studiums der Evangelischen Theologie und des Vikariats wurde Perner bei dem feierlichen Ordinationsgottesdienst auch in ihr Amt als ehrenamtliche Hochschulseelsorgerin für Niederösterreich eingeführt.

Hochschulseelsorge in Planung

Nun will Perner eine evangelische Hochschulseelsorge für die niederösterreichischen Universitäten und Fachhochschulen aufbauen. „Den Studierenden, aber auch Lehrenden möchte ich mit meiner gesamten Berufskompetenz beistehen und dazu auch ethisches Bewusstsein für die künftigen Führungskräfte vertiefen“, sagte Perner im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Zu diesem Engagement habe sie auch der im August 2015 plötzlich verstorbene Superintendent Paul Weiland motiviert.

Rotraud A. Perner

APA/Herbert Pfarrhofer

Rotraud A. Perner

Vor ihrem Eintritt in die Evangelische Kirche, der 1981 im Zuge der kirchlichen Heirat erfolgte, war Perner Freidenkerin. In der Vorbereitung zum Eintritt habe ihr der damalige Oberkirchenrat Johannes Dantine erstmals das Bibellesen nähergebracht. „Und dann sind mir Schritt für Schritt Informationen zugefallen“, so Perner. Als 2009 ihr Ehemann drei Wochen vor dem 40. Hochzeitstag nach langer Krankheit verstarb, reifte der Entschluss zum Studium der Theologie, „ich hatte neue Zeitperspektiven“.

Neues Studium mit 66

Zu Beginn ihres Studiums im Jahr 2010 war Perner 66 Jahre alt, „und manche Professoren haben sich schwer damit getan, dass ich ja selbst Pädagogikprofessorin war“. Im Vikariat in der Pfarrgemeinde Mistelbach habe sie die Arbeitsweise ihres Lehrpfarrers Hans Spiegl beeindruckt, der täglich einen Podcast veröffentliche und seine verstreuten Gemeindeglieder manchmal auch mit einer Videobotschaft erreiche, so Perner laut der Aussendung.

„Diaspora-gerechte Betreuungsformen“ habe sie hier gelernt, die sie nun auch in ihre Arbeit als Hochschulseelsorgerin einbringen möchte. Glückwünsche für die neue Aufgabe überbrachten bei dem feierlichen Gottesdienst zahlreiche Repräsentanten der Kirchen und des öffentlichen Lebens sowie viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter.

religion.ORF.at/epdÖ

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