D: Zentralrat der Muslime verteidigt türkische Imame

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat die Entsendung von Imamen aus der Türkei nach Deutschland verteidigt. „Die Ditib-Imame sind verfassungstreu, predigen einen gemäßigten Islam“, sagte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Dienstag.

Die türkischen Imame trügen so wesentlich zum „Bollwerk gegen Fanatiker und Radikale“ bei, sagte Mazyek der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) (Dienstagausgabe). Würde man diese Imame jetzt alternativlos absetzen, würde das die Extremisten stärken, so der Zentralratsvorsitzende.

Aiman Mazyek

APA/EPA/dpa/Martin Schutt

Aiman Mazyek

970 Imame aus der Türkei in Deutschland

Die „Welt am Sonntag“ hatte unter Berufung auf die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) berichtet, in deutschen Moscheen predigten derzeit rund 970 Imame, die von der türkischen Religionsbehörde Diyanet entsandt worden sind. Die finanziellen Mittel der Behörde haben sich seit 2008 fast verdoppelt, heuer liege das Budget bei 1,8 Milliarden Euro, berichtete das Blatt. Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir bezeichnete den Dachverband in der Zeitung als verlängerten Arm des türkischen Staates: Ankara mache Ditib immer mehr zu einer politischen Vorfeldorganisation der regierenden Partei AKP.

Aus der CSU (Christlich Soziale Union) war zuletzt die Forderung gekommen, die Finanzierung von Moscheen aus dem Ausland zu stoppen. Diese Forderung sei „verfassungswidrig, von Doppelmoral durchzogen und nicht zielführend, weil sie Fanatiker stärkt", sagte Mazyek der NOZ.

religion.ORF.at/dpa

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