Miss Germany fand Treffen mit Papst „bewegend“

Papst Franziskus hat am Mittwoch in Rom am Rande seiner wöchentlichen Generalaudienz unter anderen Lena Bröder, amtierende Miss Germany und angehende Religionslehrerin, auf dem Petersplatz getroffen.

Dort überreichte die 26-Jährige dem Oberhaupt der katholischen Kirche das erste Exemplar ihres Buches „Das Schöne in mir - Mit Glaube zum Erfolg“. Dabei wechselte sie auch einige Worte mit Franziskus. Nach Angaben der Organisatoren des Schönheitswettbewerbs war es das erste Mal in 89 Jahren, dass ein Papst eine Miss Germany empfangen hat.

Papst und Miss Germany Lena Bröder auf dem Petersplatz

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Papst Franziskus und Miss Germany Lena Bröder auf dem Petersplatz

„Ein Vorbild für uns“

Die Begegnung mit dem Papst habe sie „bewegt“, sagte Bröder anschließend. „Ich habe ihm gesagt, dass ich für ihn bete.“ Außerdem habe sie Franziskus berichtet, dass ihre Schüler und sie sich einen Besuch des Papstes in Deutschland wünschten. Besonders beeindruckt habe sie, dass Franziskus auf alle Menschen, vor allem die Kranken, zugehe, sie berühre und ihnen in die Augen schaue. „Das ist ein Vorbild für uns.“

Franziskus hatte am Wochenende das Streben nach einem perfekten Körper angeprangert. „Die Welt wird nicht besser, nur weil augenscheinlich perfekte Menschen in ihr leben“, sagte der Papst in einem Gottesdienst für Menschen mit Behinderung auf dem Petersplatz.

Papst und Miss Germany Lena Bröder auf dem Petersplatz

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Bröder überreichte dem Papst ihr Buch „Das Schöne in mir - Mit Glaube zum Erfolg“

Bröder ist derzeit an einer Gesamtschule in Havixbeck bei Münster Refendarin für die Fächer katholische Religionslehre und Hauswirtschaft. Sie war im Februar zur Miss Germany gewählt worden. Das Buch der Miss Germany erscheint am 21. Juni im Freiburger Herder-Verlag. Bröder traf am Rande der Generalaudienz auch mit dem Trierer Bischof Stefan Ackermann zusammen, dem sie ebenfalls ihr neues Buch überreichte.

Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen kritisiert

Franziskus kritisierte bei der Generalaudienz außerdem erneut Feindseligkeit gegenüber Flüchtlingen. Diese würden ebenso wie Arme, Kranke und andere Außenseiter oft als störend empfunden, sagte er am Mittwoch bei seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Franziskus sagte, vor der Versuchung der Verdrängung von Leid sei niemand gefeit, auch er selbst nicht. Feindseligkeit und Gleichgültigkeit machten „blind und taub“; Gleichgültigkeit könne zu Aggressionen und Forderungen führen wie „jagt sie alle weg!“ Die Bibel fordere hingegen dazu auf, diesen Menschen zu helfen.

„Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder in irgendeinem deiner Stadtbereiche in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen“, zitierte der Papst aus dem Alten Testament.

Erinnerung an Heilung des Blinden

Franziskus verwies zudem auf die biblische Erzählung von der Heilung des Blinden durch Jesus. Die Figur des Blinden stehe „für viele Menschen, die auch heute, aufgrund von physischen Nachteilen oder anderen Gründen, ausgestoßen werden“.

Jesus hole den Blinden aus seiner Außenseiterposition und stelle ihn ins Zentrum. So werde der geheilte Blinde „zu einer Botschaft der Barmherzigkeit“: Durch sein Handeln habe Jesus den Menschen die Augen dafür geöffnet, dass sie „in der Zuwendung zum Bedürftigen Jesus finden und echte Gemeinschaft haben können“. Der Blinde habe zwar Jesus nicht sehen können, aber ihm habe sein Glaube den „Weg der Rettung“ geöffnet.

religion.ORF.at/KAP

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