Ägyptischer Islam-Gelehrter: „Pokemon Go“ ist Sünde

Ein hochrangiger islamischer Gelehrter hält die Smartphone-App „Pokemon Go“ für Sünde. Das Spiel zu spielen sei genau so verboten, wie Alkohol zu trinken, sagte der Vize-Scheich der renommierten Kairoer Al-Azhar, Abbas Schuman, am Donnerstag.

Das Spiel habe einen negativen Einfluss auf die Spieler, ohne dass diese das bemerkten. Es gehe nicht darum, neuartige Technologien generell abzulehnen, sagte Islam-Gelehrte. Aber einige Menschen benutzten sie geradezu „obsessiv“ und würden darüber Arbeit und Gebet vernachlässigen. Zudem müsse verhindert werden, dass durch das Spiel auch Gebetsorte oder staatliche Institutionen negativ beeinflusst würden, sagte er.

Ein Smartphone, auf dem die dahinterliegende reale Straße in ein Pokemon-Spiel integriert ist.

Reuters/Chris Helgren

Der Islamische Gelehrte Abbas Schuman erklärte „Pokemon Go“ für verboten

Spiel verbindet reale mit virtueller Welt

Die App des japanischen Spiele-Anbieters Nintendo hat weltweit einen regelrechten Hype ausgelöst. Millionen Menschen machen sich inzwischen weltweit mit ihrem Smartphone auf die Jagd nach den virtuellen Monstern. Das Spiel nutzt die Standort-Erkennung (GPS) des Telefons und blendet die Figuren auf dem Display ein, so dass sich virtuelle und reale Welt verbinden. In Ägypten ist das Spiel offiziell noch nicht erschienen, dennoch sind auch dort bereits zahlreiche „Pokemon“-Jäger unterwegs.

Die Azhar gilt als wichtigste religiöse Institutionen des sunnitischen Islam und umfasst unter anderem die Azhar-Universität, die Akademie für islamische Untersuchungen und die Azhar-Moschee.

religion.ORF.at/APA/dpa

Link: