Papst Franziskus per Straßenbahn zum Weltjugendtag

Der Papst in der Straßenbahn: Franziskus hat sich am Donnerstag per „Tram de Papa“ auf den Weg zu den Teilnehmern des Weltjugendtags in Polen gemacht.

Sein erster Gottesdienst mit Zehntausenden jungen Katholiken aus aller Welt sollte auf den Blonia-Wiesen in Krakau stattfinden. Zu den Mitreisenden in der Bahn gehörten Freiwillige des Weltjugendtages und behinderte Jugendliche.

Krakau Straßenbahn Papst

REUTERS/Stefano Rellandini

Papst Franziskus leistet einen Beitrag zum Umweltschutz

Abfahrt vom Bischofspalast

Die päpstliche Straßenbahn wartete vor dem Bischofspalast, wo trotz strömenden Regens zahlreiche Pilger und Krakauer dem Kirchenführer zuwinkten. Mit der Fahrt in der in den Kirchenfarben weiß und gelb gestrichenen Tram will Franziskus Umweltbewusstsein demonstrieren.

Papst Straßenbahn

Agencja Gazeta/Slawomir Kaminski/via REUTERS

Die Straßenbahn wurde in den päpstlichen Farben gestrichen und erhielt das vatikanische Papamobil-Kennzeichen „SCV1“

Auf dem rund 800 Meter langen Weg eskortierten mehrere Wagen mit Sicherheitskräften die Tram in den Vatikanfarben Gelb-Weiß. Absperrungen hielten die Schaulustigen von der Strecke fern. Franziskus saß anfangs mit dem Rücken zur Fahrtrichtung, erhob sich aber bald, um den Zaungästen besser zuwinken zu können. In den Waggons reisten neben dem engsten Stab des Papstes auch zahlreiche Jugendliche mit Behinderungen, die ebenfalls an der Feier teilnahmen.

Die Endhaltestelle Jordan-Park hatte nur vermeintliche einen biblischen Bezug: Der Name erinnert an den Arzt und Philanthrop Henryk Jordan (1842-1907), der 1889 in Krakau den ersten Kinderspielplatz Europas errichten ließ.

Papst zur Jugend: Schön, euch so rebellisch zu sehen

Papst Franziskus hat die Jugend ermuntert, laut ihre Stimme zu erheben und sich stärker für eine bessere Welt einzusetzen. „Es ist schön und es tröstet mein Herz, euch so rebellisch zu sehen“, sagte er am Donnerstag bei einer großen Begrüßungszeremonie vor Hunderttausenden Teilnehmern des Weltjugendtags in Krakau.

„Die Kirche blickt auf Euch und möchte von Euch lernen.“ Franziskus ermutigte die jungen Menschen, keine Angst vor Veränderungen zu haben.

Papst ermutigt Jugend

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Papst Franziskus ermutigt die Jugend „Die Stimme zu erheben“

Warnung vor langweiligen Jugendlichen

„Es schmerzt mich, wenn ich jungen Menschen begegne, die vorzeitig in Pension gegangen zu sein scheinen“, fuhr der Papst fort. „Es macht mir Sorgen, wenn ich junge Menschen sehe, die das Handtuch geworfen haben, bevor sie zum Wettkampf angetreten sind.“ Dies seien „hauptsächlich gelangweilte und langweilige Jugendliche.“ Franziskus warnte junge Leute zudem davor, „Verkäufern falscher Vorspiegelungen“ nachzulaufen.

Die Zeremonie im Blonia-Park nahe der Krakauer Altstadt war die erste große Begegnung des Papstes mit den Teilnehmern des Weltjugendtages, zu dem mehr als eine halbe Million Menschen aus 187 Staaten nach Südpolen gekommen sind. Bis Sonntag will er noch mehrmals mit den Pilgern zusammentreffen, die am Donnerstag trotz Regen stundenlang auf dem Freigelände auf ihn warteten und dann frenetisch feierten.

religion.ORF.at/APA/KAP/dpa

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