Bischof Lopez kritisiert Umgang mit Homosexualität

Der mexikanische Bischof Raul Vera Lopez hat bei einem Besuch in Wien den Umgang der Kirche mit Homosexuellen kritisiert. Bei einem Pressegespräch am Mittwoch sagte er, es sei ein Problem, „dass wir glauben, dass diese Menschen krank oder pervers sind“.

Schwule und Lesben seien normale Menschen. Der Grund für diese Einstellung der katholischen Kirche, ist für Vera Lopez ein „tiefergehendes Problem“, das auf „das Konzept des Sexualität“ innerhalb der Kirche zurückgehe. Das fange schon mit dem Zölibat an, wo „wir sehr frauenfeindlich sind. Und das ist ein Problem.“

Kandidat für Friedensnobelpreis

Der 71-jährige Bischof setzt sich seit Jahrzehnten in Menschenrechtsfragen ein und wurde wiederholt als Kandidat für den Friedensnobelpreis genannt. In Mexiko ist er wegen seinen progressiven Positionen nicht unumstritten. Vera Lopez sprach bei einer Diskussionsveranstaltung im Don Bosco Haus in Wien-Hietzing.

„Menschenrechtskrise“ in Mexiko

Vera Lopez schnitt in seinem Vortrag auch die „große Menschenrechtskrise“ in Mexiko an: „Unsere Regierung ist der größte Terrorist den wir zurzeit in Mexiko haben“, sagte er. Außerdem ist er der Meinung, dass „der Terror in Mexiko eine politische Strategie ist, um die Bevölkerung zu unterjochen (...), weil sie Mexiko verkaufen wollen. Die Besitzer Mexikos sind der Weltwährungsfonds, die Weltbank und die Welthandelsorganisation.“

Scharf kritisiert er auch das Freihandelsabkommen NAFTA zwischen den USA, Kanada und Mexiko. Denn seit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens „arbeitet unsere Regierung nicht mehr im Auftrag der mexikanischen Bevölkerung, sondern für die multinationalen Unternehmen, die großen Banken und große Finanzakteure“.

religion.ORF.at/KAP

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