Angela Merkel erhält katholischen Eugen-Bolz-Preis

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhält für ihren Einsatz „für die humanitären und christlichen Werte der Europäischen Union“ den Eugen-Bolz-Preis der in Rottenburg ansässigen Eugen-Bolz-Stiftung.

In Würdigung ihres und ihrer „von moralischer Verpflichtung getragenen Haltung“ erhält Merkel die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung. Sie soll ihr am 1. Februar im Stuttgarter Neuen Schloss verliehen werden, wie die Stiftung am Montag ankündigte.

Kardinal hält Laudatio

Laudator ist nach Angaben der Stiftung der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Weitere Redner bei der Preisverleihung sind der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst und der Vorsitzende des Stiftungsrats, Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher (CDU).

Angela Merkel beim Kirchentag 2013

APA/dpa/Christian Charisius

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Protestantin

Einsatz aus religiöser Verantwortung

Die Auszeichnung, die seit 1997 alle zwei bis vier Jahre vergeben wird, erinnert an den einstigen württembergischen Innenminister und Regierungschef Eugen Bolz (1881-1945). Er war der erste Katholik an der Spitze des mehrheitlich protestantischen süddeutschen Teilstaates. 1933 wurde Bolz von den Nationalsozialisten aus dem Amt gejagt. Als christlicher Widerstandskämpfer gegen die Nazis wurde Bolz am 21. Dezember 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 23. Jänner 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Der Eugen-Bolz-Preis wird laut der Stiftung an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonders herausragender Weise aus religiöser Verantwortung in Wissenschaft, Politik und Publizistik Verdienste um Rechtsstaat und Verfassung erworben haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, und der vormalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU).

religion.ORF.at/KAP

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