Neugründung der Pfarre „Zur Frohen Botschaft“

In Wien Wieden und Margareten wurde aus den Pfarren St. Elisabeth, St. Florian, St. Karl Borromäus, St. Thekla und Wieden die neue Pfarre „Zur Frohen Botschaft“ gegründet. Die bisherigen Pfarren bestehen als Pfarr-Gemeinden weiter.

Im ORF-Interview erläutert Kardinal Christoph Schönborn, dass einerseits das zahlenmäßige Schrumpfen der Gemeinden als auch die Veränderung in der Bevölkerungssituation neue Herausforderungen mit sich bringe. Als positiv sieht der Kardinal, dass durch das neue Zusammenarbeiten und Zusammenwirken eine neue Dynamik entstehe.

Kardinal Schönborn

ORF/Martin Cargnelli

Kardinal Schönborn sieht eine „neue Dynamik“ in den Pfarrzusammenlegungen

Vor acht Jahren hat Kardinal Christoph Schönborn den diözesanen Reformprozess, der unter dem Namen „APG 2010“ („Apostelgeschichte 2010“) startete, in einem „Hirtenbrief“ angekündigt. Ziel des Prozesses ist eine strukturelle Verschlankung bei einer gleichzeitigen Belebung der Pfarren durch missionarische Impulse.

Vereinfachte Administration und Spezialisierungen

Durch die Neugründung der Pfarre „Zur Frohen Botschaft“ erwartet sich der zuständige Pfarrer, Gerald Gump, vor allem Vereinfachungen in der Administration und die Möglichkeit in jeder Gemeinde Schwerpunkte setzen zu können. Mit Einsparungen und einer Zentralisierung solle die Zusammenlegung nichts zutun haben.

Pfarrer Gerald Gump

ORF/Martin Cargnelli

Pfarrer Gerald Gump möchte sich für ein intensiveres Zusammenarbeiten in den Gemeinden einsetzen

Intensive Zusammenarbeit mit Schwerpunkten

„Es muß nicht mehr jede Gemeinde ‚das volle Programm abdecken‘, aber es soll ein intensiveres Zusammenarbeiten erreicht werden.“ Als Pfarrer werde sich Gerald Gump auch weiterhin nicht in allen Gemeinden seelsorgerisch betätigen, „überall da zu sein, wäre ein bisschen selbstmörderisch“, so Gump.

TV-Beitrag in Wien-heute, 08.01.2017

Seine hauptsächliche Aufgabe sieht Pfarrer Gump in der Gesamtleitung der Pfarre. Seine seelsorgerischen Aktivitäten werde er, wie in der Vergangenheit, weiterhin auf die Gemeinden von St. Elisabeth und St. Florian beschränken. Wichtig sei ihm Kontinuität in der Betreuung durch Geistliche vor Ort in den Gemeinden. Es werde kein „Lotterie-Spiel“ um den Dienst beim Sonntagsgottesdienst geben, erklärt Pfarrer Gump.

Im Blick auf die neue Pfarre „Zur Frohen Botschaft“ unterstreicht Gump, dass der Wille zur Veränderung auch seitens der Gemeinden da sei - wenn auch nicht ungebrochen. Es sei daher entscheidend, dass sich die Gemeinden vor Ort als die Gestaltenden empfinden und der Prozess nicht als von außen übergestülpt empfunden werde.

Kirche St. Florian

ORF/Martin Cargnelli

Die Kirche St. Florian ist eine der Kirchen der neuen Pfarre „Zur Frohen Botschaft“

Rektoratskirche „St. Karl Borromäus“

Eine Sonderstellung nimmt die Karlskirche ein. Die Karlskirche hat eine Sonderposition in Form einer Rektoratskirche mit einer eigenen Gemeinde erhalten. Das bedeutet letztlich, dass das kirchliche Leben in der Karlskirche mit allen entsprechenden Aktivitäten unverändert bestehen bleibt.

Die pfarrbezogenen Angelegenheiten für Bewohnerinnen und Bewohner des Gemeindegebiets der Karlskirche werden von der Pfarre „Zur Frohen Botschaft“ übernommen.

Startfest mit beinahe 700 Personen

In der Kirche St. Florian fand der von Kardinal Schönborn geleitete Gottesdienst zum Startfest der Pfarre „Zur Frohen Botschaft“ statt. Mit beinahe 700 Besuchern war die Kirche gut besucht.

Startfest zur Pfarrgründung zur Frohen Botschaft

ORF/Martin Cargnelli

In der Kirche St. Florian waren beinahe alle 690 Sitzplätze belegt

Nicht nur symbolisch, sondern physisch wurden dem zuständigen Pfarrer, Gerald Gump, die Kirchenschlüssel der Kirchen übergeben. Als Gastgeschenk überreichte Kardinal Schönborn ein Evangeliar für die neue Pfarre.

Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes wurden Pfarrer und Pastoral-Team vom Bischof eingesetzt und die Bestellungsdekrete überreicht. Im Anschluss an den kirchlichen Teil des Startfestes wurde in den Räumlichkeiten von St. Florian weiter gefeiert.

Martin Cargnelli, religion.ORF.at

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