Kärntner Verfassungsreform: Superintendent schockiert

Der evangelisch-lutherische Superintendent der Diözese Kärnten/Osttirol, Manfred Sauer, zeigte sich besorgt über die Diskussion bezüglich der Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Landesverfassung.

Die Äußerungen von ÖVP-Obmann Christian Benger dazu seien „schockierend“, sagte er im Gespräch mit der APA. Nicht die Erwähnung der Kärntner Slowenen, sondern der politische Streit führe zu neuen Spannungen, meinte Sauer. „Ich verstehe überhaupt nicht, warum diese sehr feine und treffende Formulierung zurückgenommen werden soll“, so Sauer zum plötzlich umstrittenen Passus in der neuen Kärntner Verfassung.

Plötzliches Zurückrudern „unbegreiflich“

Für den Superintendenten ist es daher „unabdingbar“, dass dieser bleibt. Warum ÖVP-Obmann Benger dabei plötzlich zurückrudert, ist auch Sauer unbegreiflich: „Ich kann es eigentlich nicht verstehen, es gibt lediglich Vermutungen.“ Noch größer ist das Unverständnis bei Sauer, weil sich das Klima gegenüber der Volksgruppe in den vergangenen Jahren – seit dem Ortstafelkompromiss – spürbar beruhigt habe.

Es gebe ein Miteinander, das dazu führe, sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Warum man das Thema nun wieder befeuere und Misstrauen schüre, sei daher unverständlich.

religion.ORF.at/APA/epdÖ

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