Papst übt Kritik an Massenentlassungen

Papst Franziskus hat sich bei der Generalaudienz am Mittwoch scharf gegen geplante Massenentlassungen beim Medienunternehmen Sky Italia gewandt.

Wer den Menschen die Arbeit wegnehme, der „begeht eine schwere Sünde“, sagte er wörtlich. Er kritisierte Unternehmer, die Menschen die Arbeit entziehen, denn sie zerstörten „die Würde der Betroffenen“. Vor tausenden Pilgern und Besuchern appellierte der Papst in Richtung Wirtschaftsverantwortliche: „Tut alles in eurer Macht Stehende, damit jeder Mann und jede Frau eine Arbeit finden kann und damit sie den Kopf hoch tragen und den anderen mit Würde ins Gesicht sehen können.“

Segnung von Statue aus China

Der Papst war vor Beginn der Audienz über den Petersplatz gefahren und hatte bei einer Gruppe von chinesischen Katholiken einen Stopp eingelegt. Er segnete dabei eine Statue der Muttergottes von Fatima, die in die Volksrepublik China gebracht werden soll und unterhielt sich mit den Gläubigen, die mit Fahnen der Volksrepublik China auf dem Platz standen.

Papst Franziskus segnet auf dem Petersplatz eine Marienstatue aus China

APA/AFP/Alessandro di Meo

Papst Franziskus segnete auf dem Petersplatz eine Marienstatue aus China

Sie knieten nieder und wurden von Franziskus gesegnet. Bereits im Jänner hatte der Papst im Vatikan sechs Fatimastatuen aus Anlass der weltweiten Feiern des 100-Jahr-Jubiläums der Erscheinungen in Portugal gesegnet, von denen eine als Ziel Hongkong hatte.

Das Regime in Peking hatte im Jahr 1957 eine „offizielle“ Kirche geschaffen, die Katholische Patriotische Vereinigung (CCPA), um „ausländische Einmischung“ zu verhindern, vor allem aber eine Verbindung mit dem Heiligen Stuhl, und um dafür zu sorgen, dass die Katholiken in Übereinstimmung mit der staatlichen Politik lebten. Eingeschlossen war die Kontrolle über die Ernennung von Bischöfen - eine Forderung, die der Vatikan bis dato nicht anerkennt.

Wahre Liebe keine „Fernsehstory“

In seiner Katechesenreihe über die christliche Hoffnung warnte der Papst bei der Generalaudienz vor einer falschen Form von Nächstenliebe. „Es gibt das Risiko, dass unsere Nächstenliebe Heuchelei ist.“ Egoismus und Hang zur Selbstdarstellung verführten dazu, die Nächstenliebe als eigenes, menschliches Werk zu sehen.

Für wahre und aufrichtige Liebe des anderen sei jedoch immer auch Gottes Gnade nötig. Wahre Liebe sei nicht „wie eine Fernsehstory“ und von Menschen gemacht, sondern ein Geschenk Gottes, so Franziskus: „Die Erfahrung des göttlichen Erbarmens befähigt uns, die anderen so zu lieben, wie Gott sie liebt, und ihr Wohl zu wollen.“

Die Menschen seien Sünder und machten deshalb auch immer wieder die Erfahrung, die Nächstenliebe nicht so zu verwirklichen, wie sie sollten. Wer selbst die Barmherzigkeit Gottes spüre, lerne aber auch wieder, die kleinen Dinge des Lebens zu schätzen und die anderen „so zu lieben, wie Gott sie liebt“. Es gehe darum, Armen und Demütigen nahe zu sein wie Gott. „Auch durch unsere eigenen Fehler wird die Liebe Gottes nicht weniger“, so der Papst.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu: