Papst verkündet 37 bevorstehende Heiligsprechungen

Papst Franziskus hält am Donnerstag, 20. April, im Vatikan eine Kardinalsversammlung zur Heiligsprechung von 37 neuen Heiligen aus Brasilien, Italien, Mexiko, Portugal und Spanien ab.

Unter ihnen sind die Seher-Kinder von Fatima, 30 brasilianische Märtyrer, die drei ersten Märtyrer von Amerika sowie der Gründer des Kalasantinerinnenordens. Bei dem Konsistorium werden auch die Termine der Heiligsprechungsfeiern bekanntgegeben.

100 Jahre Fatima-Erscheinungen

Großes Interesse besteht im Blick auf die bevorstehende Fatima-Reise des Papstes über den Termin der Heiligsprechung der portugiesischen Hirtenkinder Francisco Marto (1908-1919) und Jacinta Marto (1910-1920), denen erstmals am 13. Mai 1917 bei Fatima die Muttergottes erschien.

Papst Franziskus besucht den portugiesischen Wallfahrtsort am 12. und 13. Mai, um an die vor 100 Jahren begonnenen Visionen zu erinnern. Allgemein wird erwartet, dass die Heiligsprechung der Kinder im Zuge des Papstbesuchs stattfindet. Für die dritte Seherin von Fatima, Lucia dos Santos (1907-2005), läuft seit 2008 ein Seligsprechungsverfahren.

Papst Franziskus

APA/AP/Giuseppe Aresu

Papst Franziskus will 37 Selige heilig sprechen

Heiligsprechung von 30 Märtyrern

Eine weitere bevorstehende Heiligsprechungsfeier betrifft 30 Märtyrer der calvinistischen Katholikenverfolgung. Es handelt sich bei der Märtyrergruppe um zwei Priester - Andre de Soveral und Francisco Ferro - und 28 Laien, die bei einem Massaker holländischer Truppen im nordbrasilianischen Sao Goncalo do Amarante ums Leben kamen.

Papst Johannes Paul II. sprach diese Märtyrergruppe - die sogenannten „Protomartires Brasilenos“ der anti-katholischen Verfolgung des siebzehnten Jahrhunderts - bei einer großen Feier am 5. März 2000 selig. Es war die erste Seligsprechung im damaligen Heiligen Jahr 2000.

Widerstand gegen erzwungene Reformation

Der bereits in Brasilien geborene Jesuit Andre de Soveral, sein Mitarbeiter, der Portugiese Pater Francisco Ferro, und die 28 Gefährten - Männer, Frauen und Kinder - waren 1645 von den niederländischen Okkupanten in Nordbrasilien ermordet worden. Die Niederländer wollte in den von ihnen besetzten Gebieten, den heutigen Bundesstaaten Pernambuco und Rio Grande do Norte, mit staatlichen Zwangsmaßnahmen die Reformation durchführen.

Die dritte Heiligengruppe sind die mexikanischen Jugendlichen Cristobal, Antonio und Juan. Cristobal starb 1527 den Märtyrertod, Antonio und Juan 1529. Die drei Jugendlichen starben im mexikanischen Tlaxcala. Johannes Paul II. sprach sie 1990 im Heiligtum von Guadalupe selig. Sie hatten sich geweigert, einem Aztekengott Opfer zu bringen und eine polygame Verbindung einzugehen.

Lehrer und Missionar

Der aus Spanien gebürtige Piarist und Priester Faustino Miguez Gonzalez (1831-1925), dessen Heiligsprechung ebenfalls ansteht, war Gründer der Kalasantinerinnen. Er war Naturwissenschaftler und Botaniker und unterrichtete am Kolleg San Fernando. 1885 gründete er ein Institut zur Unterrichtung von Frauen. 1992 wurde er seliggesprochen.

Der Minoritenbruder Lucantonio Falcone (Angelo d’Acri, 1669-1739), der ebenfalls auf der Liste ist, stammte als Kalabrien und empfing 1700 die Priesterweihe, nachdem er zweimal seine Berufung in Frage gestellt hatte. Vor allem im Süden Italiens war er als Missionar tätig. Er wurde 1825 seliggesprochen.

religion.ORF.at/KAP

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