Malteserorden wählt neuen Leiter
Der Brite war im Jänner auf Druck von Papst Franziskus zurückgetreten. Übergangsweise übernahm der Österreicher Ludwig Hoffmann-Rumerstein die Leitung des Ordens. Hintergrund war ein Konflikt mit dem Vatikan über die Amtsenthebung des deutschen Ordenskanzlers von Boeselager durch Festing im Dezember. Papst Franziskus hatte von Boeselager nach einer Untersuchung des Vorgangs wieder in sein Amt eingesetzt.
Wiederwahl Festings unwahrscheinlich
Der päpstliche Sonderbeauftragte für den Orden, Kurienerzbischof Angelo Becciu, hatte Festing schriftlich aufgefordert, der Versammlung zur Wahl des neuen Spitzenvertreters der Malteser in Rom fernzubleiben. Auch in Abwesenheit könnte er laut Angaben der Pressestelle der Malteser jedoch erneut zum Großmeister gewählt werden. Eine Wiederwahl Festings halten Beobachter allerdings für unwahrscheinlich, da ein solches Votum der Entscheidung des Papstes entgegenstünde.
Reuters/Jose Cabezas
Wahrscheinlicher wäre demnach, dass die Malteser zunächst nur einen Statthalter für ein Jahr wählen und den Reformprozess abwarten, den der päpstliche Sonderbeauftragte angestoßen hat. Er könnte zu einem Wegfall des umfangreichen Adelsnachweises führen und damit den Kandidatenkreis erweitern.
Zwölf potenzielle Kandidaten
Aktuell gibt es zwölf potenzielle Kandidaten aus dem Kreis der sogenannten Professritter. Das sind jene Malteser, die wie Ordensleute Armut, Keuschheit und Gehorsam geloben. Der Großmeister wird auf Lebenszeit gewählt. Kirchenrechtlich hat er den Rang eines Kardinals, ist aber nicht zur Teilnahme an einer Papstwahl berechtigt.
Zur Wahl am Samstag werden etwa 60 Teilnehmer in Rom erwartet. Der große Staatsrat des Malteserorden besteht im Wesentlichen aus Vertretern der regionalen und nationalen Vereinigungen sowie der Ordensregierung.
religion.ORF.at/KAP
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- Großkanzler der Malteser sieht Opposition gegen Papst
(religion.ORF.at; 5.3.2017)