Schönborn gibt Startschuss zu „Akademie am Dom“

Die traditionsreiche Wiener Katholische Akademie der Erzdiözese Wien erhält eine neue Gestalt und wird künftig als „Akademie am Dom“ der Theologischen Kurse fortgeführt.

Zentrale Grundlage der neuen Akademie sind die bewährten Jahresthema-Schwerpunkte der Theologischen Kurse mit öffentlichen Vorträgen renommierter Experten zu aktuellen theologischen und gesellschaftlichen Fragen. Sie werden mit der bisherigen „Wiener Katholischen Akademie“ verbunden und durch interdisziplinäre Veranstaltungen und Angebote im Bereich Kunst und Kultur ausgebaut, wie der Leiter der Theologischen Kurse, Erhard Lesacher, im Gespräch mit Kathpress berichtete.

Auftaktsymposion mit Kardinal

Offizieller Start für die Bildungsoffensive ist im kommenden Herbst. Schon am 19. Mai (16.00-19.00 Uhr) findet aber ein Auftaktsymposion statt. Kardinal Christoph Schönborn wird dabei im Erzbischöflichen Palais über die „Katholische Akademie im Wandel“ sprechen.

Stephansdom

APA/Georg Hochmuth

„Akademie am Dom“ nahe der Stephanskirche

Weitere Referenten der Veranstaltung unter dem Titel „Jedem Abschied wohnt ein Zauber inne ... Vom Reifen und Neuanfangen“ sind die Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Stadtkirche Wien, Ines Knoll, der Theologe Ludger Schwienhorst-Schönberger sowie der Philosoph Günther Pöltner, die das Thema literarisch, biblisch und existenziell beleuchten. Im Zuge des Symposions wird auch die langjährige Generalsekretärin und Präsidentin der Wiener Katholischen Akademie, Elisabeth Maier, verabschiedet.

Markenzeichen des Programms der neuen, am Stephansplatz beheimateten „Akademie am Dom - Katholische Akademie Wien“ werde die Verbindung von Wissenschaftlichkeit und Lebens- wie Glaubensrelevanz sein, so Erhard Lesacher. Offiziell eröffnet wird das Bildungsprogramm am 6. Oktober mit einer Veranstaltung zum Thema „Christentum als Bildungsreligion“ und Vorträgen des deutschen Theologen Thomas Söding sowie der an der Universität Wien lehrenden Religionspädagogin Andrea Lehner-Hartmann.

Leitmotto „Wege aus der Angst“

Die von den Theologischen Kursen bewährte Fokussierung auf Jahresschwerpunkte wird mit der „Akademie am Dom“ beibehalten: 2017/2018 stehen die öffentlichen Vorträge und Veranstaltungen unter dem Leitmotto „Wege aus der Angst“.

Geboten werden Vorträge renommierter Theologinnen und Theologen sowie interdisziplinäre Veranstaltungen mit Beiträgen aus Philosophie, Psychiatrie, Rechtswissenschaften, Musik- und Sprachwissenschaften. Zu den geplanten Referenten zählen etwa der bekannte Psychiater Reinhard Haller, die Ordensfrau und Bestsellerautorin Sr. Melanie Wolfers und der Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel.

Im Bereich „Kunst und Kultur“ wird das Bildungsangebot der neuen Akademie mit „Dom Museum Wien Backstage“ ein Angebot zu den Sonderausstellungen des Wiener Dommuseums bieten, das demnächst nach einer mehrjährigen Renovierungsphase wiedereröffnet. Eine eigene Programmschiene für junge Erwachsene („U35“) wird außerdem Themen wie „Schöpfung und Evolution“ oder „Religion und Gewalt“ zur Diskussion stellen.

Traditionsreiche Akademie

Die „Wiener Katholische Akademie“ war 1945 von Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) als Nachfolgerin der 1939 aufgelösten Leo-Gesellschaft und wissenschaftliches Institut der Erzdiözese Wien ins Leben gerufen worden. Ziel und Aufgabe der Akademie war in den vergangenen Jahrzehnten die umfassende Diskussion aller weltanschaulich bedeutsamen Fragen, wie etwa der Dialog zwischen Wissenschaft und Glauben.

In den ersten Nachkriegsjahren bot die Wiener Katholische Akademie noch einen umfassenden Vorlesungsbetrieb mit täglichen Vorträgen an. Dabei umfasste die Lehrtätigkeit der Akademie ein breites Spektrum von Theologie, Philosophie und Pädagogik bis hin zu Geschichte, Staatswissenschaft, naturwissenschaftlichen Fragen, Soziologie, Musik-, Literatur- und Kunstwissenschaft.

„Kernkompetenz“ Theologie

Im Lauf der Jahrzehnte veränderte sich Profil der Katholischen Akademie mehrmals. Die ab 1993 amtierende Generalsekretärin Elisabeth Maier setzte mit öffentlich zugängliche Vorträgen und Kurse verstärkt auf die „Kernkompetenz“ der Akademie im Bereich von theologischen und philosophischen Fragestellungen.

Immer wieder veranstaltete die im Edith-Stein-Haus in der Ebendorferstraße untergebrachte Katholische Akademie, der Maier seit 2014 als Präsidentin vorstand, auch große Tagungen in Wien; darunter in den Jahren 2002 und 2003 zwei internationale wissenschaftliche Kongresse zum Turiner Grabtuch oder 2007 über die „Geschichte der Mission“.

religion.ORF.at/KAP

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