Apostelin Maria Magdalena: Papst betont Bedeutung

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz die Bedeutung von Maria Magdalena für die Ausbreitung des Glaubens an Jesus Christus als auferstandenen Herrn betont.

Weil die Annahme dieses Glaubens durch die in Hoffnungslosigkeit gefallenen Jünger wesentlich auf die Mission dieser Frau zurückgehe, die vorher in der Abhängigkeit von charakterlich schlechten Männern gewesen sei, werde Maria aus Magdala als „Apostelin der neuen und größten Hoffnung“ verehrt, sagte der Papst.

In schwierigen Situationen ermutigen

Franziskus sage, die Stelle über Maria Magdalena im Evangelium solle Menschen in schwierigen Situationen ermutigen. Viele Leute suchten Gott, doch dieser finde sie viel früher und kümmere sich um jeden einzelnen und dessen Leben. Gott sei keiner, der sich der Welt anpasse und akzeptiere, dass Tod, Traurigkeit, Hass und eine „moralische Zerstörung der Personen“ andauerten, so der Papst.

Papst Franziskus auf dem Peterplatz mit einigen Nonnen

APA/AFP/Vincenzo Pinto

Papst Franziskus mit einigen Nonnen nach der Generalaudienz

Gott kenne die Menschen genau, sagte Franziskus, und stehe ihnen auch in unerwarteten Momenten bei, was die Erzählung von Maria Magdalena zeige. Diese sei zunächst traurig gewesen, weil sie das Grab Jesu leer vorgefunden habe. Doch gleich danach sei sie über die Auferstehung informiert worden. So zeige sich Gott nicht nur Maria Magdalena, sondern allen Menschen: „Wir haben einen Gott an unserer Seite, der uns beim Namen nennt und aufrichtet, der durch seine Auferstehung uns und die Welt verwandelt“, sagte der Papst.

Gedenktag der Heiligen jetzt „Fest“

Papst Franziskus hatte vor einem Jahr den Gedenktag der Heiligen Maria Magdalena aufgewertet. Der Gedenktag der Heiligen am 22. Juli ist jetzt als „Fest“ eingestuft. Erläutert worden war die Aufwertung mit Verweis auf den „aktuellen kirchlichen Kontext, der nach einer tieferen Reflexion über die Würde der Frau“ verlange. Zum Gedenktag der Heiligen gibt es nun einen eigenen Präfationstext, was es sonst nur bei wenigen anderen Heiligen gibt.

„Bedeutung dieser Frau ausdrücken“

Laut Sekretär der Gottesdienstkongregation, Erzbischof Arthur Roche, traf der Papst seine Entscheidung zur Aufwertung des Gedenktags, um die „Bedeutung dieser Frau auszudrücken, die Christus gegenüber eine große Liebe zeigte und von ihm sehr geliebt wurde“.

Zudem betonte Roche in seinem Kommentar ausdrücklich den hohen Rang von Maria Magdalena, die als Apostelin zu bezeichnen sei: „Sie ist Zeugin des auferstandenen Christus und verkündet die Botschaft von der Auferstehung des Herrn, wie die übrigen Apostel. Darum ist es richtig, dass die liturgische Feier dieser Frau denselben Grad eines Festes erhält wie die Feiern der Apostel im Römischen Generalkalender.“

religion.ORF.at/KAP

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