Anzeige gegen Laun: Keine Ermittlungen in Salzburg

Ein im März veröffentlichter „Hirtenbrief“ des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun hat dem 74-Jährigen eine Anzeige der Salzburger Homosexuelleninitiative HOSI bei der Staatsanwaltschaft Salzburg eingebracht. Diese leitet kein Ermittlungsverfahren ein.

Das wurde schon vorige Woche bekannt. Laun hatte in dem Brief im katholischen Internetmagazin kath.net gegen die „Gender-Ideologie“ und Homosexuelle gewettert. Der scheidende Weihbischof hatte Homosexuelle als „irgendwie gestörte Männer und Frauen, die anatomisch eine kleine Missbildung haben oder eine sexuelle Anziehung zum eigenen Geschlecht verspüren“ bezeichnet.

„Mangels Anfangsverdachtes“

Die Staatsanwaltschaft hat jetzt die Anfang Mai von der HOSI eingebrachte Sachverhaltsdarstellung, die in Richtung des Vorwurfs der Verhetzung geht, geprüft. Das Ergebnis: „Von einer Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wurde mangels Anfangsverdachtes einer von Amtswegen zu verfolgenden, gerichtlich strafbaren Handlung abgesehen“, erklärte Mediensprecher Robert Holzleitner am 11. Mai auf Anfrage der APA.

Auch in Deutschland stieß der Hirtenbrief auf Kritik. Medienberichten zufolge hatten vier SPD-Politiker die Staatsanwaltschaft Berlin mit der Aufforderung eingeschaltet, sie solle über ein Rechtshilfeersuchen eine strafrechtliche Verfolgung von Laun sowie des katholischen Internetmagazins in Österreich erreichen. Das Portal helfe mit der Veröffentlichung des Laun-Textes, zum Hass gegen Teile der Bevölkerung anzustacheln.

Die katholischen Dechanten in Salzburg hatten sich von dem „Hirtenbrief“ Launs distanziert. Seine Aussagen seien „ausschließlich persönliche Meinung des Autors“, hieß es.

religion.ORF.at/APA

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