Streit um Torte geht vor US-Höchstgericht
Wie der Supreme Court in Washington am Montag mitteilte, nahm er den Fall zur Entscheidung an. Nach Ansicht des Konditors ist seine Weigerung, Aufträge von Homosexuellen anzunehmen, durch seine Religionsfreiheit geschützt. Hätte er die Torte gemacht, hätte das „Gott missfallen“, argumentiert er.
„Hätte Gott missfallen“
Der Bürgerrechtsausschuss von Colorado wirft ihm in dem Rechtsstreit jedoch sexuelle Diskriminierung vor. Der Konditor ist kein Einzelfall. Quer durchs Land führen immer wieder Betreiber von Konditoreien, Blumengeschäften, Fotostudios und anderen Firmen ins Feld, dass sie aus religiösen Gründen keine Dienstleistungen für homosexuelle Paare erbringen wollten. Das Oberste Gericht der USA hatte vor zwei Jahren die Homosexuellen-Ehe landesweit legalisiert.
Der Widerstand dagegen ist in konservativ geprägten US-Staaten im Mittleren Westen und im Süden der USA aber weiter groß. In mehr als der Hälfte der US-Staaten dürfen sich Geschäftsleute mit Verweis auf ihre religiösen Überzeugungen weigern, homosexuelle Kunden zu bedienen. Die dortigen Diskriminierungsverbote schließen die sexuelle Orientierung anders als etwa in Colorado nicht ein.
religion.ORF.at/APA/AFP
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