Christen aus Nord- und Südkorea trafen sich in Berlin
Im Rahmen der Generalversammlung wird es am Dienstag eine Veranstaltung zur Situation Koreas geben, bei der Vertreter der staatlich kontrollierten nordkoreanischen Korean Christian Federation und Vertreter des südkoreanischen Kirchenrats sprechen.
ORF/Martin Cargnelli
Christen aus Nord- und Südkorea haben am Sonntag gemeinsam im Berliner Dom gebetet
Südkoreanischer Präsident für Annäherung an Norden
Nach Informationen der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA ist die Begegnung der kirchlichen Delegationen das erste Aufeinandertreffen von Delegationen aus beiden Teilen Koreas seit der Wahl von Moon Jae In im Mai. Der neue südkoreanische Präsident hatte sich im Wahlkampf für eine Annäherung mit Nordkorea ausgesprochen.
Am Sonntag fand im Berliner Dom ein vom ZDF übertragener Gottesdienst im Rahmen der Generalversammlung statt. Danach begrüßte der Präsident der WGRK, Jerry Pillay, die Teilnehmer aus beiden Teilen Koreas.
Zuvor hatte Generalsekretär Chris Ferguson in seiner Predigt beklagt, dass die Welt „unter die Räuber gefallen“ sei. „Unsere Welt wird ebenso von Krieg und Gewalt, von massiver erzwungener Migration und geschlechtsbezogener Gewalt beherrscht, die mit wirtschaftlichen und ökologischen Ungerechtigkeiten einhergeht und Mensch und Erde zerstört.“
Mitglieder der regimenahen Christlichen Föderation
Die nordkoreanischen reformierten Christen müssen Mitglieder der regimenahen Christlichen Föderation (Choson Kurisudogyo Yongmaeng) sein. Die Föderation war 1946 von Kang Ryang Uk (1904 - 1983), einem nordkoreanischen Geistlichen und Politiker, gegründet worden, und zählt ca. 10.000 Mitglieder. Sie spielt eine wichtige Verbindungsrolle zwischen der Regierung und den Christen.
Nach Kangs Tod übernahm sein Sohn Kang Yong-sop das Amt des Vorsitzenden der Christlichen Föderation. Die Föderation überwacht auch Nordkoreas zwei evangelische Gotteshäuser - die Bongsu- und die Chilgol-Kirche - in Pjöngjang.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 02.06.2017)