Kirche in Kolumbien verpflegt Flüchtlinge aus Venezuela

Die katholische Kirche in Kolumbien hat bereits mehr als 100.000 Mittagessen für venezolanische Flüchtlinge ausgegeben. Etwa 200.000 Menschen sind bereits vor der innenpolitischen Krise in Venezuela geflohen.

„Wir verzeichnen einen großen Anstieg von Venezolanern, die in die Stadt kommen“, sagte der Bischof der Grenzstadt Cucuta, Bischof Manuel Ochoa, dem Radiosender Caracol. Die Diözese stelle Nahrungsmittel und andere Hilfsmittel zur Verfügung.

Die Initiative sei auch von breiten Schichten der Bevölkerung getragen, so der Bischof weiter. Viele Pfarren beteiligten sich an den Hilfsaktionen. Laut Schätzungen sind bereits mehr als 200.000 Venezolaner nach Kolumbien geflohen.

Innenpolitische Krise

Die schwere innenpolitischen Krise in Kolumbiens Nachbarland Venezuela setzte sich am Wochenende fort. Trotz heftiger Kritik aus dem In- und Ausland nahm die von Staatspräsident Nicolas Maduro durchgesetzte verfassungsgebende Versammlung (ANC) am Samstag die Arbeit auf. Als Präsidentin wurde die ehemalige Außenministerin Delcy Rodriguez gewählt.

Mit Generalstaatsanwältin Luisa Ortega ersetzte die ANC in ihrer ersten regulären Sitzung auch eine der letzten noch im Amt befindlichen Gegenspielerinnen der Sozialisten durch Tarek William Saab. Der ehemalige Ombudsmann für das venezolanische Volk hat bei der Opposition einen schlechten Ruf, schmetterte er doch alle Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen ab. In Caracas spielten sich daraufhin dramatische Szenen ab. Die Generalstaatsanwaltschaft wurde von bewaffneten Sicherheitskräften umstellt.

Am Sonntag dann der nächste Machtkampf: In einer Kaserne kam es zu einem Aufstand, rebellierende Militärs stellten sich gegen die verfassungsgebende Versammlung und forderten ein Ende der „Tyrannei des Mörders Nicolas Maduro“. Der Aufstand wurde nach Angaben von Staatspräsident Maduro niedergeschlagen.

religion.ORF.at/KAP/KNA

Mehr dazu: