Papst gegen Abschiebung von Flüchtlingen

Flüchtlingen und Migranten sollen mehr Möglichkeiten geboten werden, ihre Zielländer sicher und legal zu erreichen. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für Flüchtlinge und Migranten, der am 14. Jänner 2018 begangen wird.

Der Papst kritisierte die kollektive und wahllose Zurückführung von Flüchtlingen und Migranten. In seiner Botschaft rief der Papst zu einer ganzen Reihe von konkreten Maßnahmen auf, darunter zur Vereinfachung von Familienzusammenführungen, zu humanitären Korridoren, zum Schutz vor Schleppern und Ausbeutern und zur Integration der Migranten durch das Erlernen der jeweiligen Sprache und durch Arbeitsmöglichkeiten.

Papst Franziskus mit jugendlichen Flüchtlingen im August 2016 auf Lesbos

APA/AFP/POOL/Filippo Monteforte

Papst Franziskus sieht in Abschiebungen keine Lösung

Er plädierte auch für einfachere Einbürgerungsregeln. Migrantenkinder sollten automatisch die Staatsbürgerschaft des Landes erhalten, in dem sie zur Welt gekommen sind, forderte der Papst.

Abschiebung „keine Lösung“

Außerdem nennt Papst Franziskus die kollektive und wahllose Zurückführung von Flüchtlingen und Migranten „keine Lösung“, vor allem nicht, wenn sie in Länder zurückgeführt würden, in denen die Menschenwürde und die Grundrechte nicht geachtet würden. Persönliche Sicherheit habe immer Priorität vor nationaler Sicherheit, so der Papst.

„Jeder Fremde, der an unsere Tür klopft, ist eine Gelegenheit zur Begegnung mit Christus“, betonte der Papst. Die Solidarität der Kirche müsse konkret zum Ausdruck kommen und dies während jeder Phase von Flucht und Migration.

Respekt für die Würde des Menschen, die Bedeutung von Familie und die Zukunftsaussichten der Menschen sind weitere Aspekte, die der Papst anspricht. „Die Kirche ist bereit, sich in der Umsetzung all der genannten Initiativen zu engagieren“, verspricht der Papst in der Botschaft.

religion.ORF.at/APA