Papst: Leugner des Klimawandels „dumm“ und „stur“

Angesichts der zerstörerischen Hurrikanserie in der Karibik, den USA und Mexiko hat Papst Franziskus Leugner des Klimawandels als „dumm“ und „stur“ gebrandmarkt.

Auf dem Rückflug von Kolumbien nach Rom am Montag antwortete er auf die Frage, warum es so lange dauere, bis sich der Mensch über die Auswirkungen des Klimawandels bewusst werde: Der Mensch sei dumm und sehe nicht, wenn er nicht sehen wolle.

Papst Franziskus auf dem Rückflug von Kolumbien

APA/AFP/Andrew Medichini

Papst Franziskus auf dem Rückflug von Kolumbien

Diejenigen, die den Klimawandel anzweifelten, sollten sich an Wissenschaftler wenden und diese befragen, sagte Franziskus am Montag auf dem Rückflug von Kolumbien nach Rom vor Journalisten. Die Experten seien „sehr klar, sehr präzise“.

„Stur“ und „blind“ wie im Alten Testament

Ihm komme ein Satz aus dem Alten Testament in den Sinn, in dem der Mensch als „dumm“, „stur“ und „blind“ beschrieben werde, sagte Franziskus. Dabei habe jeder einzelne Mensch und Politiker eine „moralische Verantwortung“, dem Rat der Wissenschaftler zu folgen. Diese hätten klar dargelegt, was zu tun sei, um die Erderwärmung aufzuhalten.

Angesichts der verheerenden Tropenstürme über der Karibik sagte das römisch-katholische Kirchenoberhaupt: „Wer (den Klimawandel) leugnet, muss zu den Wissenschaftlern gehen und sie fragen.“ Sie sagten ganz klar, welchem Weg zu folgen sei, um die Entwicklung zu stoppen. „Wir müssen das ernst nehmen, es ist eine Sache, über die keine Scherze gemacht werden können.“ Der 80-jährige Argentinier ist überzeugter Klimaschützer und ruft die Weltgemeinschaft immer wieder zum Einhalten der Klimaziele auf.

„Keine aus der Luft gegriffenen Meinungen“

„Das sind keine aus der Luft gegriffenen Meinungen“, sagte Franziskus. Die Geschichte werde über die Entscheidungen der Verantwortlichen „richten“, fügte er hinzu.

Der Papst ist ein leidenschaftlicher Unterstützer der Bemühungen, den Klimawandel und seine Folgen vor allem für benachteiligte Gruppen zu stoppen. Beobachter sehen in seinen regelmäßigen kritischen Kommentaren einen Angriff auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen.

Mit Blick auf den Nordkorea-Konflikt zeigte sich der Papst ratlos. „Was Nordkorea betrifft, ganz ehrlich, das verstehe ich nicht. Wirklich, ich verstehe diese Welt nicht (...). Nach dem, was ich beobachte, gibt es dort einen Interessenkonflikt, den ich nicht zu fassen bekomme.“

religion.ORF.at/AFP/dpa

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