Muslimbruderschaft-Studie: MJÖ spricht von „Lügen“

In der jüngst veröffentlichten Studie des Extremismusforschers Lorenzo Vidino wird eine Nähe der Muslimischen Jugend Österreich (MJÖ) zur Muslimbruderschaft dargelegt. Die MJÖ spricht in einer ersten Reaktion von „Lügen“.

Die MJÖ lehne mit aller Vehemenz jede personelle, ideologische oder organisatorische Verbindung zur Muslimbruderschaft ab, heißt es in einer am Wochenende verbreiteten Stellungnahme der Jugendorganisation. Sie habe zu dem Thema bereits mehrfach Stellung bezogen und „auch mit gerichtlicher Hilfe entsprechende Richtigstellungen erwirkt“.

Bereits 2015 veröffentlichte das Nachrichtenmagazin „profil“ einen Artikel, in dem die MJÖ in Verbindung mit der Muslimbruderschaft gebracht wurde. Die MJÖ klagte, schließlich wurde ein Vergleich geschlossen und das Nachrichtenmagazin veröffentlichte eine Richtigstellung.

Behauptungen rufschädigend

„Leider werden diese unwahren, rufschädigenden Behauptungen immer wieder verbreitet“, so die MJÖ-Bundesvorsitzende Canan Yasar. „Lügen werden auch durch Wiederholung nicht wahr“, schreibt sie in der Aussendung.

Die MJÖ sei eine säkulare Organisation, die sich „gegen jede Instrumentalisierung von Religion für politische Zwecke und auch gegen den Missbrauch von Religion zu Wahlkampfzeiten“ ausspricht. Die MJÖ kündigte an, demnächst bei einer Pressekonferenz nochmals ausführlich Stellung zu beziehen.

„Kein Teil der Bruderschaft, aber Verbindungen“

In der vergangenen Donnerstag veröffentlichten Studie analysiert Vidino, wie die 1928 in Ägypten gegründete, weltweit agierende, islamistische Bewegung auch in Österreich aktiv ist und hier über beträchtliche Verbindungen und Einfluss verfügt. Auch die MJÖ wird in der Studie genannt. Doch als Organisation der Bruderschaft könne man die muslimische Jugendorganisation nicht bezeichnen.

Die MJÖ sei aber „bis zu einem gewissen Grad sicherlich von der Muslimbruderschaft beeinflusst“. Es bestünden zwar Verbindungen zur Bruderschaft, allerdings nicht so starke, wie „einige ihrer schärfsten Kritiker“ behaupten, heißt es.

Die Studie der George Washington Universität entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Wien (Institut für Orientalistik), unterstützt vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) sowie dem Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF).

religion.ORF.at

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