Neapel feiert wieder „Blutwunder von San Gennaro“

Das Blutwunder des heiligen Januarius in Neapel ist laut katholischer Kirche pünktlich eingetreten. Zum Todestag des Schutzpatrons der Stadt soll sich Dienstagfrüh im Dom dessen Blutreliquie verflüssigt haben.

Zu Beginn eines Gottesdienstes verkündete Kardinal Crescenzio Sepe das Eintreten des sogenannten Blutwunders („O miracolo“). Für Neapolitaner gilt das Ereignis als gutes Omen für ihre Stadt am Fuß des Vesuv. Gläubige auf dem Domvorplatz begrüßen die gute Nachricht mit Böllern.

Papst Franziskus küsst die "Blutreliquie" von San Gennaro

Reuters/Stefano Rellandini

Papst Franziskus mit der „Blutreliquie“ von San Gennaro im Jahr 2015

Verklumptes Blut wird flüssig

Beim „Blutwunder von San Gennaro“ (ital. für Januarius) verflüssigt sich das sonst verklumpte angebliche Blut des Heiligen, das im Dom in zwei Ampullen in einer Art silberner Monstranz aufbewahrt. An den Gedenktagen - am ersten Maiwochenende, am 19. September sowie am 16. Dezember, dem Gedenktag einer Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch 1631, bringt man diese in die Reliquienkapelle der Kathedrale, schüttelt sie kräftig - und meist verflüssigt sich der Inhalt dann vorübergehend.

Für das Phänomen der Verflüssigung gibt es naturwissenschaftliche Erklärungsversuche, die jedoch keine allgemeine Anerkennung fanden. Der 19. September gilt als Todestag des Januarius, der laut der Überlieferung im Jahr 305 unter dem römischen Kaiser Diokletian in Pozzuoli bei Neapel enthauptet wurde.

religion.ORF.at/KAP

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