UNO-Nachhaltigkeitsziele: NGO-Plattform für Umsetzung

Um die Umsetzung der von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) voranzutreiben, haben sich mehr als 80 österreichische NGOs zu der Plattform „SDG Watch Austria“ zusammengeschlossen.

Die künftige Bundesregierung müsse die Ziele, zu denen sich auch Österreich verpflichtet hat, rasch umsetzen, so die Forderung der Nichtregierungsorganisationen. In Österreich sei die Umsetzung der SDGs „leider sehr schleppend“, erklärte Annelies Vilim, Geschäftsführerin des entwicklungspolitischen Dachverbandes AG Globale Verantwortung, bei der Vorstellung der neuen Plattform am Mittwoch in Wien.

NGOs wollen „konkreten und umfassenden Plan“

Von der Regierung forderten die Hilfsorganisationen, darunter die Caritas, das Rote Kreuz, Care, Licht für die Welt, die Dreikönigsaktion und das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF, deshalb einen „konkreten und umfassenden Plan zur Umsetzung“ der Ziele, die im Zuge der UNO-Vollversammlung in New York vor zwei Jahren verabschiedet wurden.

Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung - oft auch Agenda 2030 genannt - decken die Bereiche Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft und globale Partnerschaft ab. So sollen beispielsweise bis 2030 extreme Armut und Hunger weltweit beseitigt werden, zudem soll allen Menschen Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung sowie einer kostenlosen Volksschulausbildung garantiert werden.

Österreich mit Handlungsbedarf

Österreich habe Handlungsbedarf bei der Umsetzung der SDGs, meinte Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Er forderte mehr Entschlossenheit der Bundesregierung und regte an, sich die Tschechische Republik zum Vorbild zu nehmen. „Dort sind die SDGs von der Regierung zur Chefsache erklärt und es gibt eine eigene Stabsstelle, die sich darum kümmert.“

Thomas Alge, Geschäftsführer der Umweltplattform ÖKOBÜRO erwartete sich durch die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele neue Impulse für die Umweltpolitik: „In den SDGs sehen wir die Chance, die großen Umweltthemen mit Arbeitsplätzen und einem innovativen Standort in Einklang zu bringen. Diese Chancen wollen und müssen wir nützen.“

Die SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, Petra Bayr, begrüßte den Zusammenschluss zivilgesellschaftlicher Organisationen und zeigte sich kritisch zur bisherigen Umsetzung der SDGs: Bisher habe sich Österreich bei der Umsetzung der Agenda 2030 im europäischen Vergleich „nicht positiv hervorgetan“. „Der von der Regierung verfolgte Mainstreamingansatz macht den Anschein, als wolle die Regierung die Agenda 2030 einfach aussitzen. Dass diese als Plan für die Zukunft enormes Potenzial hat, hat die Regierung leider noch nicht erkannt“.

religion.ORF.at/APA

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