Caritas eröffnete neue Jugendnotschlafstelle

Die Caritas hat am Montag den neuen Standort der Notschlafstelle a_way für Jugendliche in Wien-Ottakring eröffnet. Das a_way ist die einzige derartige Einrichtung für junge Menschen in Wien.

„Die Gründe, warum die Jugendlichen so dringend Hilfe brauchen sind vielfältig“, so Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner in einer Aussendung, „ein zerrüttetes Zuhause, weil sie vor Gewalt fliehen, die an einer Suchterkrankung leiden, der Verlust der Wohnmöglichkeit. In der Notschlafstelle a_way bieten wir den Jugendlichen nicht nur einen Platz zum Schlafen, sondern ein Team von SozialarbeiterInnen steht ihnen für Fragen zur Seite.“

Im a_way in der Neumayrgasse 4 könnten sich junge Menschen „ein paar Tage ausruhen“, gemeinsam mit den Jugendlichen wolle man einen Weg aus der Krise finden. So solle verhindert werden, dass Jugendliche in manifeste Wohnungslosigkeit und soziale Isolation abrutschen.

Ziel: Stabilisierung der Lebenssituation

Seit 2005 bietet die Caritas Notschlafstelle, die zuvor am Westbahnhof beheimatet war, einen Schutzraum für junge Menschen in prekären Wohnsituationen. Das a_way ist die einzige Notschlafstelle für Jugendliche in Wien und wird aus Fördermitteln der Sucht- und Drogenkoordination Wien (SDW) und der Kinder- und Jugendhilfe (MAG ELF) betrieben.

Beratung in der Caritas-Notschlafstelle für Jugendliche a_way

Caritas

Die Caritas-Notschlafstelle für Jugendliche will eine „Brücke“ darstellen

Die Jugendnotschlafstelle erfüllt dabei eine wichtige Funktion im sozialen Netz Wiens: „Das besondere Angebot stellt eine Brücke dar zwischen dem Leben auf der Straße und den Krisenzentren bzw. sozialpädagogischen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, zwischen Suchthilfe, Psychiatrie und stationärer Versorgung sowie zwischen Jugend- und Erwachsenenalter bei kritischen Entwicklungsphasen“, so die Caritas.

„Ziel der Jugendnotschlafstelle war es, ein Angebot zu schaffen, das den hohen Autonomiebedürfnissen der jungen Menschen und ihrer vermeintlichen Selbständigkeit entspricht. Dadurch konnte es von den Jugendlichen auch angenommen werden“, so Hermine Schmidhofer, stellvertretende Geschäftsführerin Sucht- und Drogenkoordination Wien. 2016 haben 537 Jugendliche im a_way übernachtet.

Mit dem Umzug in die Neumayrgasse kann auch das Angebot erweitert werden. Neben einer intensiveren Betreuung der einzelnen Jugendlichen, können acht Jugendliche in drei Wohngruppen mit Einzelzimmern bis zu drei Monate nächtigen. Längerfristig soll dadurch eine Stabilisierung der Lebensumstände erreicht werden.

Anonymität und Freiwilligkeit

Streit in der Familie, Verlust der Wohnmöglichkeit oder andere Krisensituationen sind laut Caritas Gründe dafür, warum junge Menschen auf der Straße landen. Das a_way will einen Rückzugsort bieten, in dem die Mädchen und Burschen zur Ruhe kommen können. „Im Fokus stehen hier die schutzbedürftigen jungen Menschen und ihre Lebenssituation. Die Jugendlichen werden in ihrer momentanen Lage akzeptiert und mit ihren Wünschen und Bedürfnissen wahr- und ernst genommen“, so die Aussendung.

Caritas-Notschlafstelle für Jugendliche a_way

Caritas

Ein Bett, eine Dusche, Essen und Kleidung erhalten Jugendliche in der Notschlafstelle

In der Jugendnotschlafstelle der Caritas können zehn 14- bis 20-Jährige in Zwei- und Dreibettzimmern übernachten. Für akute Krisenfälle in der Nacht stehen zwei weitere Notbetten zur Verfügung. Die Jugendlichen können anonym und ohne Anmeldung ins a_way kommen. Sie haben die Möglichkeit, zu duschen, Wäsche zu waschen und erhalten Essen sowie Kleidung.

Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Notschlafstelle bieten Beratung, Begleitung und Information bei akuten Problemlagen. Dazu gehören Abklärung der aktuellen Situation, Vermittlung und Begleitung zu weiterführenden Angeboten (wie MAG 11, Drogenberatungsstellen, AMS, Therapie – und Gesundheitseinrichtungen), psychosoziale Betreuung, gesundheitliche Stabilisierung, aber auch Hilfe bei Arbeits- und Schlafplatzsuche.

religion.ORF.at

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