IGGÖ gründet Deradikalisierungsstelle

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hat eine Stelle für Deradikalisierung gegründet, wie am Dienstag in einer Aussendung berichtet wird. Dies sei ein wichtiger Schritt, „um Extremisten entschlossen entgegenzutreten“.

Das Deradikalisierungsteam bestehe aus einem Gremium aus Religionspädagogen, Sozialarbeitern, Islamwissenschaftlern, Psychologen, Imamen, Politikwissenschaftlern, professionellen Kampfsportlern und weiteren Experten.

Die Glaubensgemeinschaft wolle diesbezüglich mit der Regierung und den Ministerien in direkten Kontakt treten. Darüber hinaus sollen Schulungen, Seminare, Vorträge und Beratungen für alle öffentlichen und privaten Einrichtungen angeboten werden, heißt es in der Aussendung der Glaubensgemeinschaft. Ein wichtiger Pfeiler sollen Einzel- und Gruppengespräche für betroffene Jugendliche und deren Angehörige werden.

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun

APA/Herbert Neubauer

IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun

Zentrale Anlaufstelle notwendig

„Es gibt real existierende Probleme in der österreichischen Gesellschaft, die wir gezielt lösen müssen. Aufgrund dieser Notwendigkeit war es ein wichtiger Vorstoß eine offizielle und zentrale Anlaufstelle zu gründen", wird Vorstandsmitglied Nadim Mazarweh, Politik- und Islamwissenschaftler sowie Deradikalisierungsexperte in der Aussendung zitiert.

Mazarweh arbeitet seit Jahren als Dozent sowie als Lehrer für islamischen Religionsunterricht an höheren Schulen. Seit einigen Jahren sei er „sehr aktiv und erfolgreich“ in der Deradikalisierung und der Extremismusprävention tätig.

Kampf gegen Extremismus

Der Präsident der IGGÖ, Ibrahim Olgun, sieht die Arbeit der neuen Stelle als eine wichtige Ergänzung für die Tätigkeit der Imame und Religionslehrer. Die Stelle "eröffnet neue Perspektiven im Kampf gegen Extremismus“.

Neben Mazarweh im Vorstand sind der Islamwissenschaftler Michael Abdurrahman Reidegeld - er bildet islamische Religionslehrer aus und berät seit Jahren im theologisch-fachwissenschaftlichen Bereich - sowie der islamische Religionslehrer Adnan Kocer.

religion.ORF.at

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