D: Reformationsjubiläum teurer als geplant

Das 500-Jahr-Jubiläum 2017 kommt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) deutlich teurer zu stehen als geplant. Die Kosten gehen über die veranschlagten 30 Millionen Euro hinaus.

Für die zentralen Gedenkveranstaltungen vor allem in Wittenberg entstand ein Zuschussbedarf von 6,5 Millionen Euro, wie die EKD am Montag auf ihrer Jahrestagung in Bonn mitteilte. Weitere 3,5 Millionen Euro seien für möglicherweise notwendige weitere Zuwendungen reserviert.

Mehr Einnahmen erwartet

Grund für die höheren Kosten seien einerseits die angesichts der Terrorgefahr massiv erhöhten Sicherheitsvorkehrungen für Großveranstaltungen gewesen, erklärte die EKD. Zum anderen seien die Einnahmen bei den zentralen Gedenkveranstaltungen hinter den Erwartungen zurückgeblieben, weil es eine Konkurrenz durch zahlreiche regionale Gedenkveranstaltungen der Landeskirchen in den Regionen gegeben habe. Dafür haben die Landeskirchen weiteres Geld ausgegeben. Der Rechnungsabschluss für die zentralen Gedenkveranstaltungen, die alleine die EKD finanziert, soll Mitte 2018 vorliegen.

Ein Plakat zum Reformationsjubiläum 2017

APA/dpa/Holger Hollemann

Die Evangelische Kirche in Deutschland muss mehr für die Feierlichkeiten ausgeben, als geplant

Kosten als Investition sehen

„Ich würde diese Finanzierung, wie ich dies auch im Unternehmen tun würde, nicht Kosten nennen wollen“, sagte EKD-Ratsmitglied Andreas Barner, „sondern eine bewusste Investition in die Sichtbarmachung der Kirche, in die Sichtbarmachung des christlichen Glaubens“.

Martin Luther hatte der Überlieferung nach vor 500 Jahren seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen. Dies gilt als Beginn der weltweiten Reformation und Spaltung der Kirche - im Ergebnis entstand die evangelische Kirche.

religion.ORF.at/dpa

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