Initiative „Pro Pope Francis“ startet Onlineumfrage

Die Initiative „Pro Pope Francis“, bekannt durch die von fast 70.000 Personen via Offenem Brief bekundete Solidarität mit dem Kirchenkurs von Papst Franziskus, hat jetzt eine Umfrage gestartet.

Alle Unterstützenden und Unterzeichnenden des Mitte Oktober 2017 von den beiden Initiatoren - dem Wiener Pastoraltheologen Paul Zulehner und dem Prager Religionsphilosophen Tomas Halik - verbreiteten Schreibens seien Adressaten dieses Onlinefragebogens mit 15 Fragen, berichtete Kathpress am Donnerstag. Er ist im Internet unter pro-pope-francis.com in acht Sprachen verfügbar.

15 Fragen

Abgefragt werden „heiße Eisen“ der Kirchenreformdebatte wie Rolle der Frauen in der katholischen Kirche, römischer Zentralismus versus Synodalität, aber auch das jetzige Pontifikat betreffende Themen wie Offenheit oder Skepsis gegenüber der Welt von heute, das Verhältnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Kommunionsempfang für wiederverheiratete Geschiedene.

Ausführlicher als nur mit „stimme zu“ bzw. „lehne ab“ zu beantworten sind folgende drei Fragen: „Welches sind die ‚Zeichen der Zeit‘, welche die Kirche in Ihrem Land, in Ihrer Region, auf Ihrem Kontinent herausfordern?“, „Welchen Beitrag kann und soll die Kirche zur Bewältigung der Herausforderungen leisten?“ und „Welche Entwicklung der Kirche ist (auf Ihrem Kontinent) erforderlich, damit sie angesichts der Herausforderungen der Zeit im Sinn des Evangeliums handlungsfähig ist?“

Ausformungen des „Kirchentraums“

Damit solle den Adressaten die Möglichkeit gegeben werden zu umreißen, was unter dem Traum des Papstes von einer „Kirche als Mutter und Hirtin“ konkret zu verstehen ist, erläuterte Paul Zulehner, einer der Initiatoren, die Onlineumfrage. Wichtig sei es, dass die Ideen dazu in die jeweilige Kultur eingewoben werden.

In der einen Weltkirche seien „vielfältige Ausformungen, Gesichter, Farben und Akzente“ des Kirchentraums zu erwarten. „Einheit und Vielfalt fügen sich zusammen“, so Zulehner. Solidarität und Subsidiarität würden in der katholischen Weltkirche miteinander verwoben.

Für „Pastoralkultur“ der Barmherzigkeit

„Pro Pope Francis“ war mit der deklarierten Absicht initiiert worden, den Papst und dessen „Pastoralkultur“ der Barmherzigkeit gegen innerkirchliche Kritiker zu verteidigen. Zu den Unterstützern zählen etliche prominente Namen aus Kirche, Politik und Gesellschaft, darunter die österreichischen Altbischöfe Paul Iby (Eisenstadt), Erwin Kräutler (Xingu, Brasilien) und Helmut Krätzl (Wien).

Weiters die spirituellen Lehrer P. Anselm Grün und David Steindl-Rast, der Philosoph Charles Taylor, Solwodi-Gründerin Lea Ackermann, der ehemalige ungarische Staatspräsident Laszlo Solyom und der frühere deutsche Bundespräsident Christian Wulff, Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Linken-Politiker Oskar Lafontaine.

Aus Österreich haben sich u. a. Ex-Vizekanzler Erhard Busek, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (beide ÖVP), KAÖ-Präsidentin Gerda Schaffelhofer sowie Beatrix Mayrhofer und Christian Haidinger als oberste Vertreter der Frauen- bzw. Männerorden dem Offenen Brief mit ihrer Unterschrift angeschlossen.

religion.ORF.at/KAP

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