D: Diözese Regensburg zahlt Gewaltopfern 178.000 Euro

Die katholische Kirche setzt die Aufarbeitung der früheren Misshandlungen von Chorknaben der Regensburger Domspatzen fort. Im vergangenen Jahr wurden an Opfer körperlicher Gewalt durch damalige Kirchenmitarbeiter insgesamt 178.000 Euro gezahlt.

Wie die Diözese Regensburg am Freitag in einem Zwischenbericht mitteilte hatten im vergangenen Jahr 75 Personen einen Antrag auf Anerkennung erlittener körperlicher Gewalt gestellt. Bis zum Jahresende wurden 47 Fälle abschließend bearbeitet; 45 Zahlungen seien dazu geleistet worden, zwei stünden noch aus.

Gymnasium und Internat der Regensburger Domspatzen in Regensburg

APA/dpa/Armin Weigel

Im vergangenen Jahr wurden an Opfer körperlicher Gewalt durch frühere Kirchenmitarbeiter insgesamt 178.000 Euro gezahlt

Dankesworte an die Opfer

„Ich möchte mich bei allen Personen bedanken, die sich beim Bistum Regensburg 2017 mit ihren Schilderungen erlittener körperlicher Gewalt gemeldet haben, deren Opfer sie als Kinder wurden“, erklärte Generalvikar Michael Fuchs. „Wir haben verstanden, wie tief diese Übergriffe verletzten, demütigten und wie oft sie zu Folgen für den ganzen weiteren Lebensweg führten“, sagte er.

Der zeitliche Schwerpunkt der dargelegten Straftaten liegt den Angaben zufolge in den 1960er und 1970er Jahren, die Beschreibungen reichen aber noch bis in das Jahr 1986. „Die beschuldigten Täterinnen und Täter sind verstorben oder in einem Alter und Gesundheitszustand, der es nicht erlaubt, die Auseinandersetzung mit den Vorwürfen zu fordern“, heißt es weiter in dem Bericht.

Laut dem Abschlussbericht zur Aufklärung des Skandals wurden mindestens 547 Chorknaben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt.

religion.ORF.at/dpa

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