Patriarch empört über „Rückkehr des Neonazismus“
In einer Botschaft zur Präsentation des Buchs „Auschwitz. Griechen als Todesnummern“ von Georgios Pilichos in Saloniki gab das Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirchenfamilie seiner „Empörung und Enttäuschung“ darüber Ausdruck, dass der Neonazismus heute wiederkehre und sich ausbreite.
Reuters/Leonhard Foeger
„Gehirnwäsche“ in Gang gesetzt
Die auf 1.188 Seiten vorgelegten Dokumente zur Verschleppung und Vernichtung von mehr als 90 Prozent der griechischen Juden ließen keinen Zweifel daran, dass es sich bei den NS-Verbrechen um die abscheulichsten Akte der Unmenschlichkeit in der Geschichte handelt. Dass dies überhaupt möglich geworden sei, beruhe auf einer systematischen Lügenpropaganda und einer „Rhetorik des Hasses“. Eine analoge „Gehirnwäsche“ der öffentlichen Meinung werde jetzt wieder ins Werk gesetzt, meinte Bartholomaios nach Angaben des Ökumene-Informationsdiensts der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA.
Die Schoah habe nicht erst in Auschwitz, sondern lange zuvor in Köpfen und Herzen begonnen. Daher müsse jetzt auch den Anfängen des Neonazismus gewehrt werden. Angesichts eines „Abgrunds der Barbarei“, der sich erneut auftue, täten seelische Größe, opferbereite Liebe, Barmherzigkeit und Opferbereitschaft sowie tapferer Widerstand gegen das Böse not, schloss Bartholomaios seine Mahnung.
religion.ORF.ar/KAP/KNA