Kardinal Schönborn verlieh Ordensjubilarinnen Dekrete

Fast 50 Ordensjubilarinnen haben bei einer Feier zum „Tag des Geweihten Lebens“ am Sonntag im Wiener Erzbischöflichen Palais diözesane Dankes-Dekrete überreicht bekommen.

Dabei gratulierten Kardinal Christoph Schönborn und Bischofsvikar P. Michael Zacherl persönlich. Mehrere der anwesenden Jubilarinnen hatten ihre ersten Gelübde bereits vor 70 bzw. 65 Jahren abgelegt.

Abschied als Bischofsvikar

Für P. Zacherl war die Dekretverleihung gleichzeitig sein Abschied als Bischofsvikar. In wenige Tagen wird er sein Amt als Bischofsvikar „für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des Apostolischen Lebens“ an seinen Mitbruder P. Gerwin Komma SJ übergeben. Der Jesuit P. Zacherl (80) hatte zuvor dieses Amt seit 2007 ausgeübt.

P. Zacherl hat während seiner Amtszeit besonders den Kontakt zu den Frauenorden gesucht und sich um ihre Förderung und ihre Sichtbarkeit in der Erzdiözese Wien bemüht. „Geistliche Schwestern werden als ehrenamtliche Mitbeteiligte in der Seelsorge vielfach noch zu wenig beachtet“, wird der aus dem Amt scheidende Jesuit in der Mitteilung der Erzdiözese Wien zitiert.

Gewürdigt wird darin auch dessen „unermüdliches Unterwegssein“ bei den Orden, Gemeinschaften und Säkularinstituten. Zacherls Verdienst ist aber auch die Bemühung um Eingliederung der Kirchen und Kapellen des geweihten Lebens in das Projekt der „Offenen Kirche“ und die groß angelegte Übersicht über die Institute des geweihten Lebens, die er zum „Ad limina“-Besuch der österreichischen Bischöfe bei Papst Franziskus 2014 erstellen ließ.

Verkündigung des Evangeliums als einzigen Ruhm

Vor der Dekret-Verleihung feierte Kardinal Schönborn im Stephansdom eine Pontifikalvesper. In seiner Ansprache in Anlehnung an den 1. Korintherbrief betonte der Wiener Erzbischof, dass das Leben in einem Orden keine Karriere und keine Ruhm mit sich bringe. Einziger Ruhm sei die Verkündigung des Evangeliums, auch durch Dienst am Nächsten. Dies sei aber auch die größte Erfüllung, die einem Christen geschenkt werden könne.

In der Erzdiözese Wien gibt es etwa 1.150 Schwestern in 70 Frauenorden bzw. Gemeinschaften mit insgesamt 110 Niederlassungen, sowie rund 700 Priester, Diakone und Brüder in 50 Männerorden mit 102 Niederlassungen. Während viele Ordensmänner in rund 45 Prozent der Pfarren in der Erzdiözese Wien als Priester tätig sind, arbeiten die Ordensfrauen neben ihrem ehrenamtlichen Seelsorgedienst vor allem in Schulen, Krankenhäusern und im Sozialbereich.

In diesem Jahr feiern mehre Orden in der Erzdiözese Wien große Jubiläen. So leitet Kardinal Schönborn etwa am 27. Mai die Feiern zum 350. Jahrestag des in Gutenstein gelegenen Wallfahrtszentrums Mariahilfberg des Servitenordens (Ordo Servorum Mariae/OSM). Die seit 1668 bestehende Wallfahrt zu Maria, Hilfe der Christen, gab dem bekannten Berg im südlichen Niederösterreich seinen Namen. Sie erlebte besonders im 18. und 19. Jahrhundert eine große Blüte.

religion.ORF.at/KAP