Erstes orthodoxes Kloster in Südafrika

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Alexandrien und ganz Afrika, Theodor II., hat in Hartbeespoort das erste orthodoxe Kloster Südafrikas eingeweiht.

Der Patriarch war aus Anlass der 50-Jahr-Feier der Metropolie Kapstadt nach Südafrika gekommen, wie die Stiftung „Pro Oriente“ am Dienstag berichtete. Das St.-Nikolaus-und-St.-Nektarios-Kloster in Hartbeespoort bei Johannesburg ist ein Frauenkloster, dem derzeit fünf Nonnen angehören. Gründer ist Archimandrit Apostol Apostolakis. Der charismatische hohe Kleriker hatte zuvor auch in Kenia und Tanzania neue orthodoxe Klöster initiiert. Der Impuls zur Gründung wiederum kam vom früheren orthodoxen Metropoliten von Johannesburg, Serafim (Iakovou), der jetzt Metropolit von Harare ist.

Patriarch Theodor II. unterstrich in Hartbeespoort in seiner Predigt, dass „das monastische Leben nicht Verachtung der Welt bedeutet“, sondern eine Aufforderung zur „Verklärung der Welt in Christus“ darstelle. Auf seiner Südafrika-Pastoralreise wurde der Patriarch vom Metropoliten von Johannesburg, Damaskinos (Papandreou), und dem ebenfalls in Johannesburg residierenden Bischof von Nitria, Nikodemos (Boulaxis), begleitet.

Präsident Zuma empfing Patriarchen

Im Verlauf der Reise wurde der Patriarch in Pretoria auch vom politisch umstrittenen südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma empfangen. Bei der Begegnung mit dem Präsidenten unterstrich Theodor II., dass sich das orthodoxe Patriarchat von Alexandrien in Südafrika vor allem im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit AIDS und bei der Versorgung benachteiligter Bevölkerungsschichten mit gesundem Trinkwasser einsetzen möchte.

Zuma würdigte seinerseits den Beitrag der „hellenischen Gemeinschaft“ zur Entwicklung Südafrikas und verwies insbesondere auf die Tätigkeit des Menschenrechts-Anwalts George Bizos, der gegen Ideologie und Praxis der Apartheid kämpfte. Der heute fast 90-jährige Bizos, ein überzeugter orthodoxer Christ, war u.a. Verteidiger von Nelson Mandela und Walter Sisulu in der Apartheid-Zeit.

religion.ORF.at/KAP