Fastenbotschaft: Papst warnt vor „falschen Propheten“

Papst Franziskus hat in seiner Fastenbotschaft, die am Dienstagmittag veröffentlicht wurde, vor „falschen Propheten“ gewarnt. Sie seien wie „Schlangenbeschwörer“, denn sie würden menschliche Gefühle ausnützen, um die Menschen zu Sklaven zu machen.

„Wie viele Männer und Frauen leben wie betört vom trügerischen Schein des Geldes, das sie in Wirklichkeit zu Sklaven des Profits und niederer Interessen macht! Wie viele leben in der Meinung, sich selbst zu genügen, und werden zum Opfer der Einsamkeit“, schrieb der Papst. Weitere falsche Propheten seien die „Scharlatane“, die einfache und schnelle Lösungen für das Leid anböten.

„Wie vielen Jugendlichen werden als falsche Heilmittel Drogen, ́Wegwerfbeziehungen ́, oder schnelle, aber unredliche Verdienstmöglichkeiten angeboten! Und wie viele sind in einem geradezu virtuellen Leben gefangen, in dem die Beziehungen einfacher und schneller scheinen, um sich dann auf dramatische Weise als sinnlos zu entpuppen“, sagte der Papst.

Es regnet Werkzeuge des Todes

Der Papst verurteilte Gewalt gegenüber denen, die in der heutigen Gesellschaft als „Bedrohung unserer Sicherheiten“ empfunden würden und zwar „das ungeborene Leben, der kranke alte Mensch, der Gast auf der Durchreise, der Fremde, aber auch der Mitmensch, der unseren Erwartungen nicht entspricht“.

Auch die Schöpfung sei stiller Zeuge einer Erkaltung der Liebe. „Die Erde ist vergiftet durch nachlässig oder bewusst weggeworfene Abfälle; die Meere, die ebenso verschmutzt sind, müssen leider die Überreste so vieler Schiffbrüchiger von erzwungenen Migrationen bergen; die Himmel - die im Plan Gottes seine Herrlichkeit besingen - werden von Maschinen durchpflügt, die Werkzeuge des Todes herabregnen lassen“, warnte der Papst.

Fasten ist Gelegenheit zur Reifung

In seinem Schreiben hob Franziskus die Bedeutung des Fastens hervor. "Das Fasten schließlich nimmt unserer Gewaltsamkeit die Kraft, es entwaffnet uns und ist eine wichtige Gelegenheit zur Reifung. Einerseits können wir dabei die Erfahrung teilen, die jene erleben, denen auch das Notwendigste fehlt und die den täglichen Hunger kennen.

Andererseits ist es Ausdruck des Geistes, der nach dem Guten hungert und nach dem Leben Gottes dürstet. Das Fasten rüttelt uns auf, es macht uns aufmerksamer für Gott und den Nächsten, es erneuert unseren Willen zum Gehorsam gegenüber Gott, der allein unseren Hunger stillt", meinte der Heilige Vater.

religion.ORF.at/APA