Papst: Korea bei Olympia Hoffnungszeichen

Papst Franziskus hat die Teilnahme von Nordkorea an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang sowie die Kooperation der verfeindeten Nachbarn als Zeichen der Hoffnung gewertet.

„Delegationen der beiden Koreas werden zusammen unter einer gemeinsamen Flagge einlaufen und werden als ein Team antreten“, sagte das Katholiken-Oberhaupt am Mittwoch bei der Generalaudienz in Rom. „Das lässt auf eine Welt hoffen, in der die Konflikte friedlich mittels Dialog und gegenseitigem Respekt gelöst werden.“ Die Olympischen Winterspiele, die am Freitag in Südkorea eröffnet werden, sollten ein „ein großes Fest der Freundschaft und des Sports“ sein.

Zugleich grüßte er die Teams aus 92 Ländern und erneuerte seinen Friedensaufruf. Es müsse „jegliche Initiative zur Förderung von Frieden und Begegnung zwischen den Völkern“ unterstützt werden.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz

Reuters/Max Rossi

Papst Franziskus erhofft sich von der Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen Friedensimpulse

„Menschenhandel verhindern“

Bei der Generalaudienz forderte der Papst erneut ein Ende des Menschenhandels sowie legale und sichere Einreisewege für Flüchtlinge und Migranten. Diese Menschen nutzten aufgrund „nur weniger legaler Einreisemöglichkeiten“ andere Wege, wo sie „oft Missbrauch jeder Art“, Ausnutzung und Sklaverei ausgesetzt seien, sagte das Kirchenoberhaupt. Kriminelle Organisationen nutzten solche illegalen Migrationsrouten, um Opfer des Menschenhandels ins Land zu holen, so Franziskus.

„Deshalb rufe ich alle auf, Bürger und Institutionen, die Kräfte zu vereinen, um Menschenhandel zu verhindern und den Opfern Schutz und Hilfe zu garantieren.“ Der Papst äußerte sich anlässlich des katholischen Welttags gegen Menschenhandel am morgigen Donnerstag. Dieser steht 2018 unter dem Motto: „Migration ohne Menschenhandel. Ja zur Freiheit! Nein zu Menschenhandel!“.

Auch Vatikan-Delegation bei Eröffnungsfeier

Bei den 23. Olympischen Winterspiele, die an diesem Freitag in Pyeongchang eröffnet werden, ist auch der Vatikan mit einer Delegation bei der Eröffnungsfeier vertreten. Zudem wurde der Vatikan 2018 erstmals auch zur Teilnahme an der Generalversammlung des Olympischen Komitees eingeladen.

Bereits zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war 2016 eine Vatikan-Delegation gereist. Bisher nehmen zwar keine Vatikan-Sportler an Olympischen Spielen teil; es gibt jedoch Kooperationen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Internationalen Olympischen Komitee, etwa im Bereich des Jugendsports. Geplant ist das etwa bei den Olympischen Jugendspielen im Oktober in Buenos Aires.

Gebetstag gegen Menschenhandel

Der internationale Gebetstag gegen Menschenhandel wird am 8. Februar gefeiert, weil dies der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (1869-1947) ist. Die Ostafrikanerin aus dem Sudan wurde als Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte bis zu ihrem Tod am 8. Februar in Italien.

religion.ORF.at/dpa/KAP