Onlineumfrage zu Jugendsynode erreichte 221.000

Rund 221.000 junge Menschen weltweit haben an einer Online-Umfrage des Vatikans zu ihrem Leben, Einstellungen und Medienverhalten teilgenommen.

100.500 Personen beantworteten die mehrseitige Umfrage zur Vorbereitung einer Bischofssynode zum Thema Jugend vollständig, sagte der Untersekretär der Synode, Bischof Fabio Fabene, am Freitag bei einem Pressegespräch im Vatikan. Gut die Hälfte von ihnen war den Angaben zufolge zwischen 16 und 19 Jahre alt; es nahmen mehr Frauen (58.000) als Männer (42.500) teil.

Die meisten aus Europa

Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (56,4 Prozent) stammte demnach aus Europa, gefolgt von Zentral- und Südamerika (19,8 Prozent). Aus Afrika kamen 18,1 Prozent der Teilnehmer. Die Mehrzahl der Befragten bezeichnete sich den Angaben zufolge als Katholiken, für die Religion wichtig sei (73,9 Prozent).

8,8 Prozent gaben an, katholisch zu sein, die Religion jedoch nicht als bedeutsam zu empfinden. 6,1 Prozent der Teilnehmer waren laut Fabene nicht katholisch, halten Religion jedoch für wichtig. 11,2 Prozent gaben an, nicht katholisch zu sein und Religion unwichtig zu finden.

Die Umfrage werde aktuell noch ausgewertet, es zeichne sich jedoch ab, dass Sinnfragen sowie die Themen Arbeit, Glück, Familie und Gefühlsleben eine wichtige Rolle spielten, so der Generalsekretär der Synode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. Wann und in welcher Form die Ergebnisse veröffentlicht werden, ist noch nicht bekannt.

Dient der Vorbereitung der Bischofssynode

Die Umfrage dient der Vorbereitung der von Papst Franziskus einberufenen Bischofssynode im kommenden Oktober, die sich mit dem Glauben und Lebensentscheidungen junger Menschen befasst. Die Ergebnisse sollen in die Arbeit eines Vorbereitungstreffens im Vatikan im März einfließen. Mit Blick auf die geringe Teilnahme von Afrikanern sagte Baldisseri, er hoffe, dass sich das beim Vorbereitungstreffen ändern werde.

Dazu werden rund 300 Teilnehmer aus aller Welt in Rom erwartet, unter ihnen als österreichische Vertreterin die 20-jährige Theologiestudentin Eva Wimmer. Darüber hinaus ist auch eine Beteiligung über soziale Netzwerke geplant.

Über ein halbes Jahr online

Die Umfrage war mehr als ein halbes Jahr online. Sie richtete sich an Personen zwischen 16 und 29 Jahren unabhängig von deren Religionszugehörigkeit. Die Teilnehmer waren aufgerufen, Fragen über Lebensziele, Familie, Arbeit und Religion zu beantworten. Dabei ging es auch um das Vertrauen in Institutionen wie Kirche, Parteien und Medien sowie um Vorstellungen von Familiengründung.

Die Bischofssynode im Oktober steht unter dem Titel „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“. Ausgewählte Jugendliche sind dort als Hörer zugelassen, sie haben aber kein Stimmrecht.

religion.ORF.at/KAP

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