Bünker gibt Leitung der Europäischen Protestanten ab

Michael Bünker, evangelischer Bischof der evangelischen Kirche A.B. in Österreich, legt sein Amt als Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) zurück.

Aufgrund seines Pensionsantritts im Jahr 2019 steht der Österreicher nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung, berichtete der Evangelischen Pressedienst Österreich (epdÖ) am Montag. Bünker hatte das Amt als GEKE-Generalsekretär seit 2006 inne. Seine Nachfolge tritt der bisherige GEKE-Büroleiter Mario Fischer, Pfarrer der evangelischen Kirche Hessen und Nassau und zuletzt in Wien tätig, an. Der Rat wählte den 41-jährigen Theologen bei der gemeinsamen Sitzung, die am Wochenende in Warschau zu Ende ging.

Michael Bünker

APA/Roland Schlager

Bischof Michael Bünker geht als Generalsekretär der GEKE in Pension. Sein nachfolger wird der Deutsche Mario Fischer

Erstmals hauptamtlich besetzt

Mit Fischer wird die Position des Generalsekretärs erstmals hauptamtlich besetzt. Diese Grundsatzentscheidung hatte der Rat bereits 2016 in Rom getroffen und anschließend das Auswahlverfahren eingeleitet. Antreten wird Fischer sein Amt nach der Vollversammlung der Gemeinschaft, die von 13. bis 18. September 2018 in Basel stattfindet und an deren Vorbereitung er maßgeblich beteiligt ist.

Als besondere Aufgaben für die anschließende Funktionsperiode von 2019 bis 2024 betrachtet Fischer die Vertiefung der Kirchengemeinschaft im gottesdienstlichen Leben und der gesellschaftlichen Verantwortung der Kirchen.

Seit 2010 bei der GEKE

„Mario Fischer bringt dreierlei mit: theologische Kompetenz, internationale kirchliche Erfahrung und ausgeprägte Gestaltungsfreude“, sagte GEKE-Präsident Gottfried Locher. Er genieße das Vertrauen des Rates und insbesondere des Präsidiums. „Wir haben hohe Erwartungen, und wir werden unseren neuen Generalsekretär nach Kräften in seiner anspruchsvollen Aufgabe unterstützen.“

Mario Fischer, geboren 1976 in Darmstadt, ist Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Er studierte Theologie und Philosophie in Mainz, Marburg, Rom und München. Fischer war als Vikar und Pfarrer in verschiedenen Gemeinden des Rhein-Main-Gebiets tätig. 2010 arbeitete der Theologe als Sondervikar in der GEKE-Geschäftsstelle in Wien und war u.a. für Projekte wie das „Stewardprogramm“ der Vollversammlung 2012 in Florenz zuständig. Seit 2016 ist Fischer Büroleiter der GEKE-Geschäftsstelle in Wien.

Die Kirchengemeinschaft

Zur GEKE - auch als „Leuenberger Kirchengemeinschaft“ bezeichnet - haben sich 94 protestantische Kirchen in Europa und Südamerika zusammengeschlossen. Lutherische, reformierte, unierte, methodistische und vorreformatorische Kirchen gewähren einander durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie, mit der 1973 durch die Bildung einer Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft die mehr als 450-jährige Epoche der Kirchenspaltung zwischen lutherischen und reformierten Kirchen beendet wurde.

religion.ORF.at/epdÖ/KAP

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