Pro Rundfunkgebühren: Schweizer Kirchen froh

Mit Erleichterung reagieren Vertreter der Kirchen in der Schweiz auf die deutliche Ablehnung der „No Billag“-Initiative für eine Abschaffung der Rundfunkgebühren.

„Der Schweizer Geist hat dem Zeitgeist standgehalten und den christlichen Wert der Solidarität hochgehalten“, kommentierte der Medienbischof der Schweizer Bischofskonferenz, Alain de Raemy, das Ergebnis der Volksabstimmung vom Sonntag gegenüber dem Portal kath.ch. Zugleich warnte der Weihbischof der Diözese Lausanne-Genf-Freiburg vor einer Orientierung am „Zeitgeist des Profits“ und einer Fixierung auf Zuschauer- und Zuhörerquoten. Er plädierte stattdessen für ein „Immer besser anstatt immer mehr“, auch wenn dies mit Kosten verbunden sei.

71,6 Prozent für Beibehaltung

Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund begrüßte ebenfalls das Ergebnis der Abstimmung, die europaweit große Beachtung fand. Das Votum zeige, dass die Schweizer mehrheitlich Radio und Fernsehen nicht allein dem Spiel der Marktkräfte überlassen wollten, zitierte kath.ch den Kirchenbund-Sprecher Thomas Flügge.

Laut vorläufigem amtlichen Endergebnis votierten bei einer Volksabstimmung am Sonntag 71,6 Prozent der Teilnehmer gegen die „No Billag“-Initiative. Der Fortbestand der öffentlich-rechtlichen Medienlandschaft in der Schweiz ist damit einstweilen gesichert. Sowohl die Schweizer Bischofskonferenz als auch der Evangelische Kirchenbund hatten sich in der öffentlichen Debatte vor der Abstimmung kritisch zur Initiative geäußert, die die staatlichen Empfangsgebühren für Radio und Fernsehen abschaffen wollte.

Der Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) Jean-Michel Cina sprach von einem guten Tag „für all jene, denen es wichtig ist, ein unabhängiges, ausgewogenes Informationsangebot in allen vier Sprachregionen zu haben“. Die SRG kündigte umfassende Reformen an. Die Verantwortlichen wollen zudem ab kommendem Jahr 100 Millionen Franken einsparen.

religion.ORF.at/KAP/kath.ch

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