8. März: „Empowerment“-Frauenkonferenz in Rom

Mit einer großen internationalen Frauenkonferenz im römischen Jesuitengeneralat begeht die katholische Plattform „Voices of Faith“ am Donnerstag den Weltfrauentag.

Rednerinnen bzw. Teilnehmerinnen bei der Tagung über „Empowerment“ sind unter anderen die frühere irische Staatspräsidentin Mary McAleese, die ugandische Aktivistin für LGBT-Rechte Ssenfuka Joanita Warry, die US-Journalistin Nicole Sotelo und die vor einem Jahr im Protest aus der Vatikan-Kinderschutzkommission ausgeschiedene Missbrauchszeugin Marie Collins. Keynotespeaker für den Jesuitenorden ist der Amerikaner Pater Luke Hansen.

Gegen die „untergeordnete Rolle der Frau“

Die Konferenz findet wenige Tage nach dem Wirbel statt, den der Beitrag einer Ordensfrau in der vatikanischen Zeitschrift „Donne, Chiesa, Mondo“ ausgelöst hatte. Darin wird die Ausbeutung von Nonnen im Vatikan angeprangert und es werden „mutige Schritte zu mehr Gendergerechtigkeit in einer männerdominierten Kirche“ gefordert - mehr dazu in Vatikan-Magazin über Ausbeutung von Ordensfrauen.

Im Vorfeld der Tagung kursiert in den Sozialen Medien ein Manifest von Frauen in der Kirche, das ein weibliches Rollenverständnis fordert, das „mit unseren Kompetenzen und Fähigkeiten übereinstimmt“. Wörtlich heißt es darin: „Als erwachsene Frauen erleben wir täglich die untergeordnete Rolle der Frau in der Kirche.“

Hinweis

„Voices of Faith“ ist eine Initiative der Fidel-Götz-Stiftung, die sich für Frauenrechte einsetzt.

Konferenz erstmals nicht im Vatikan

Die „Voices of Faith“-Konferenzen hatten in den vergangenen vier Jahren immer im Vatikan stattgefunden. Diesmal übersiedelten die Veranstalter aber ins Jesuitengeneralat. Grund des Ortswechsels ist die Weigerung der zuständigen Vatikanischen Behörde, drei geplante Referentinnen zu akzeptieren.

Was innerhalb des Vatikan gesagt werde, sehe man von außen immer auch irgendwie als Position des Papstes und des Vatikan an, begründete Kardinal Kevin Farrell vom Dikasterium für Laien, Familie und Leben die Ausladung. Zudem gab es wohl Missverständnisse. Gleichwohl werde man zuhören, was die Frauen auf der Tagung zu sagen haben, so Farrell.

religion.ORF.at/KAP

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