Salzburg für Erhebung von Pfarrkirche zu Basilica minor

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bernhard Rohrmoser, Pfarrer in Mariapfarr, setzen sich laut „Salzburger Nachrichten“ (Dienstag-Ausgabe) für die Erhebung der Mariapfarrer Wallfahrtskiche zur Basilica minor („kleinere Basilika“) ein.

Haslauer war am Montag mit Bundeskanzler Sebastian Kurz von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Beide übergaben dem Kirchenoberhaupt eine offizielle Einladung zum Salzburg-Besuch. Anlass dafür ist das 200-Jahr-Jubiläum des berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt, „Stille Nacht“, dessen Text der Priester Joseph Mohr (1792-1848) in Mariapfarr gedichtet hatte.

Bitte bei Parolin vorgebracht

Wie die SN weiter berichten, habe Haslauer im Anschluss an die Papstaudienz eine Unterredung mit Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin gehabt. Dabei habe er die Bitte vorgebracht, die Pfarrkirche Mariapfarr im Lungau zur Basilica minor zu erheben. In der Pfarrgemeinde hoffe man, dass der Ehrentitel im aktuellen Stille-Nacht-Jubiläumsjahr verliehen wird. Mariapfarrs Wallfahrtskirche „Zu unserer lieben Frau“ ist die größte Pfarrkirche im Bundesland Salzburg und die Mutterkirche des Lungaus. Der Ort war jahrhundertelang bedeutender Wallfahrtsort.

Eine Kirche in Mariapfarr wurde schon im Jahre 923 urkundlich erwähnt. Die heutige Pfarrkirche geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Ab Beginn des 15. Jahrhunderts erlebte die Wallfahrt nach Mariapfarr ihre Blütezeit. Am Mariä-Himmelfahrtstag (15. August) 2016, an dem die Kirche ihr Patrozinium feiert, wurde sie nach zweijähriger umfassender Renovierung von Erzbischof Franz Lackner neu geweiht.

Stille Nacht, Heilige Nacht

Das Gnadenbild der Schönen Madonna von Mariapfarr zog Tausende Gläubige an. Ein Tafelbild, auf dem die Anbetung der drei Weisen dargestellt wird, diente möglicherweise Joseph Mohr, dem Dichter des weltberühmten Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht“, als Inspiration für die Verszeile „Holder Knabe im lockigen Haar“.

Mohr war von 1815 bis 1817 Pfarr-Koadjutor in Mariapfarr gewesen und schrieb 1816 den Liedtext. Ab 1817 war Mohr dann in Oberndorf tätig, wo am Heiligen Abend 1818 das Lied „Stille Nacht“ erstmals erklang. Es war kurze Zeit davor vom Arnsdorfer Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber zu Mohrs Gedicht vertont worden.

religion.ORF.at/KAP