Früherer schottischer Kardinal O’Brien gestorben

Keith O’Brien, ehemaliger katholischer Erzbischof von Edinburgh in Schottland und früherer Kardinal, ist in der Nacht auf Montag im Alter von 80 Jahren gestorben.

Das teilte sein Nachfolger, Erzbischof Leo Cushley, auf Twitter mit. O’Brien starb demnach in einem Krankenhaus in Newcastle-upon-Tyne. Nach einem Sturz im vergangenen Monat, bei dem er sich Brüche und eine Kopfverletzung zuzog, hatte sich O’Briens Gesundheitszustand zuletzt zusehends verschlechtert, berichtete die britische BBC.

Keith O'Brien, ehemaliger katholischer Erzbischof von Edinburgh in Schottland

APA/AFP/Thomas Coex

Der ehemalige Erzbischof von Edinburgh, Keith O’Brien

Vorwürfe sexueller Belästigung

O’Brien hatte mit Erreichen der Altersgrenze für Bischöfe im Februar 2013 sein Amt als Erzbischof von Saint Andrews und Edinburgh abgegeben. Die Emeritierung war überschattet von Vorwürfen sexueller Belästigung von Priesteramtskandidaten. Mehrere Priester hatten dem Kardinal vorgeworfen, seine frühere Position als Leiter eines Priesterseminars in den 1980er Jahren zu „erzwungenen“ und „missbräuchlichen“ sexuellen Beziehungen genutzt zu haben.

Verzicht auf Konklave-Teilnahme

Der Kardinal räumte moralische Verfehlungen in seiner Zeit als Seminarleiter in den 1980er Jahren ein. Nach den Anschuldigungen verzichtete O’Brien auf seine Teilnahme an der Papst-Wahl im März 2013, aus der Kardinal Jorge Mario Bergoglio als Papst Franziskus hervorging. 2014 reichte Cushley im Vatikan Anzeige gegen O’Brien wegen sexueller Übergriffe ein. 2015 verlor O’Brien seine Rechte und Privilegien als Kardinal.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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