Anonymer Autor von „Diktator Papst“ jetzt bekannt

Der anonyme Autor des Buches „Diktator Papst“ ist jetzt bekannt, meldete Kathpress am Mittwoch. Mitte Dezember war die äußerst papstkritische Schrift als E-Book auf Italienisch und Englisch erschienen.

Wie verschiedene Onlinemedien berichtet hätten, handle es sich um den britischen Historiker Henry Sire. Ab 23. April solle das Buch auch als Hardcover erhältlich sein, ist auf der Website des Autors zu lesen. Dieser war bisher nur unter dem Pseudonym Marcantonio Colonna bekannt.

Autor ist Malteser-Ordensritter

Sire, geboren 1949 in Barcelona und französischer Abstammung, ist zudem Ordensritter der Malteser. Von 2013 bis 2017 hatte er sich in Rom aufgehalten. Sein Buch beruhe auf den Informationen und Erfahrungen, die er dort gemacht habe, teilte der Verlag des Buches, Regnery Press, mit.

In einem Mailwechsel mit dem britischen Magazin „Catholic Herald“ erläuterte Sire seine Absicht so: „Ich wollte nur den tiefen Graben zeigen, der zwischen dem Image des liberalen, demokratischen Papstes und dem wahren Charakter seines Pontifikates besteht. Dies sollte allen Katholiken Anlass zur Sorge sein.“

Nach Informationen der Website LifeSite-News besitzt Sire einen Ehrendoktor des Exeter College in Oxford und verfasste bereits ein Buch über die Krise der katholischen Tradition und Liturgie, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und Papst Paul VI. (1963-1978) begonnen habe.

Buch lässt kein gutes Haar an Papst

In dem für knapp acht Euro erhältlichen Werk „The Dictator Pope“ schildert der Verfasser den Papst aus Argentinien als jemanden, der die Kurie in Rom einem Terrorregime unterwerfe, Kritiker mundtot mache und zugleich persönlich desorganisiert sei. Das in scharfem Ton verfasste Buch erkennt auf 140 Seiten keinen positiven Aspekt bei Franziskus. Neue kritische Aspekte zu seinem Pontifikat nennt es nicht, referiert aber auch Kritiker von Jorge Mario Bergoglio aus seiner Zeit in Argentinien.

In einschlägigen konservativen Blogs sowie im Kurznachrichtendienst Twitter hatte die anonyme Veröffentlichung für teils heftige Schlagabtausche gesorgt. Etliche Reaktionen warfen dem Autor inhaltliche Mängel vor oder, dass er anonym bleibe und nicht zu seinem Werk stehe.

religion.ORF.at/KAP

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