Erstes Hospiz für Obdachlose feiert ersten Geburtstag

Das „VinziDorf Hospiz“ in Graz, das vom Orden der Elisabethinen gemeinsam mit den Vinziwerken von Pfarrer Wolfgang Pucher errichtet wurde, feiert den ersten Geburtstag.

Obdachlose wünschen sich am Lebensende meist dasselbe wie andere Menschen: In guter Versorgung im Kreis von Vertrauten würdig sterben zu können. In Graz ist vom Orden der Elisabethinen in Kooperation mit den Vinziwerken im Vorjahr das österreichweit erste Hospiz für Obdachlose - „VinziDorf Hospiz“ - errichtet worden. Zum Jubiläum wird am Freitag zu einem Fest und einem Benefizkonzert geladen.

Das Vinzi-Hospiz in Graz

APA/Elisabethinen

Das VinziDorf-Hospiz für Obdachlose feiert ersten Geburtstag

Letzter Platz für Obdachlose

Für viele Menschen, die ein Leben auf der Straße hinter sich gebracht und verlernt haben, sich in der Welt der „Behausten“ zu bewegen, ist auch am Ende des Lebens eine Pflege „zu Hause“ unmöglich geworden. "Das „VinziDorf-Hospiz" im Bezirk St. Leonhard steht allen obdachlosen Menschen offen, die eine Hospizversorgung brauchen. Sie seien unabhängig von Geschlecht und Vorgeschichte willkommen“, sagte Desiree Amschl-Strablegg, Pflegeleiterin des Palliativteams des Krankenhauses der Elisabethinen in Graz, im Gespräch mit der APA.

Die Einrichtung ist in enger Nachbarschaft zum Grazer VinziDorf in einem kleinen Haus untergebracht, das zuvor als Wirtschaftsgebäude der Pfarre St. Leonhard diente. „Wir sind dahin gegangen, wo die Obdachlosen sind“, sagte Amschl-Strablegg. Die Umbaukosten hatte die Grazer Anton Paar GmbH übernommen. In zwei Zimmern können obdachlose Menschen ihre allerletzten Tage verbringen. Der kürzeste Aufenthalt dauerte nur zwei Tage, berichtete Anna Felber, Sprecherin der Elisabethinen, gegenüber der APA. Der Orden der Elisabethinen kümmert sich in seinem Krankenhaus in Graz bereits seit 1998 um Menschen mit unheilbaren Erkrankungen.

Sieben Menschen untergebracht

Sieben Personen sind im ersten Jahr des Bestehens im „VinziDorf Hospiz“ untergekommen. Vier sind mittlerweile verstorben, darunter eine Frau, die von ihrem Ehemann ins Hospiz begleitet wurde. Zwei Männer erholten sich und konnten wieder entlassen werden, einer kehrte jedoch zurück und ist derzeit wieder in Betreuung.

Amschl-Strablegg kommt mehrmals wöchentlich ins VinziDorf-Hospiz, um nach dem Rechten zu sehen - ebenso wie zwei Ärzte der Palliativstation der Elisabethinen und vier diplomierte Gesundheits-und Krankenpflegerinnen. Acht ehrenamtliche Mediziner mit Rufbereitschaft stellen eine ärztliche Versorgung rund um die Uhr sicher, weiters sind Seelsorger, Sozialarbeiter und sechs Ehrenamtliche des Hospizvereins eingebunden.

Damit unter anderem Personal, Essen und medizinische Produkte finanziert werden können, sind Spenden nötig. Zum ersten Geburtstag der Einrichtung wird daher am Freitag zu Mittag - mit einer Klostersuppe der Elisabethinen - gefeiert. Um 19.00 Uhr findet im Cafe Vorstadt, Ragnitzstraße 91, 8047 Graz ein Benefizkonzert zugunsten der Einrichtung und eine Lesung mit der Band Kuchlrock in osttiroler Mundart statt. Die Autorin Claudia Wisiol liest dazu Lyrik.

religion.ORF.at/APA

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