Wiener Poetikdozentur mit Autor Hartmut Lange

Mit einem literarischen Geheimtipp startet die Wiener Poetikdozentur Literatur und Religion in das Sommersemester: Der Berliner Schriftsteller Hartmut Lange referiert am Dienstag an der Universität Wien.

Thema des Vortrags ist „Kunst und Religion - Ziehkinder der Vorstellungswelt“. Lange war einst glühender Marxist und kann heute als „suchender Melancholiker“ und „Geheimtipp der Novellenkunst“ beschrieben werden, wie der Initiator der Poetikdozentur, der Theologe Jan-Heiner Tück, gegenüber Kathpress sagte.

Sein Werk umkreise immer neu das Verhängnis der Vergänglichkeit und des Verschwindens sowie die Vorstellungswelten, die Literatur zu entwerfen vermag, so Tück. Ein entscheidender Anstoß sei für Lange die Einsicht gewesen, dass der Marxismus „völlig unempfindlich im Blick auf die Opfer der Geschichte“ war.

Agnostiker mit Zuwendung zur Religion

Auch das anhaltende „Transzendenzbegehren“ des Menschen habe den agnostischen Autor dazu gebracht, sich dem Phänomen der Religion zuzuwenden - wenn auch mit bleibender Skepsis: So biete aus Sicht Langes die Kunst an sich genügend Möglichkeiten, diesem „Transzendenzbegehren“ des Menschen zu entsprechen, ohne deshalb religiös zu werden.

Veranstaltungstipp

Wiener Poetikdozentur Literatur und Religion an der Universität Wien, 17. April, Beginn 18.30 Uhr, Hörsaal 41

Die vom Institut für Systematische Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät organisierte Poetikdozentur bringt jedes Semester Schriftsteller an die Universität Wien. Im Hintergrund steht das Anliegen, eine Begegnung von Literatur und Religion zu ermöglichen - zweier Sphären, die manches trennt, aber auch einiges verbindet. Fortgesetzt wird die Poetikdozentur am 22. Mai mit einem Vortrag des Schriftstellers Ilija Trojanow und am 12. Juni mit einem Vortrag von Barbara Frischmuth.

religion.ORF.at/KAP

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