Franziskus besuchte Gemeinde in Hochhaussiedlung

Beim Besuch einer römischen Stadtrandpfarre hat Papst Franziskus am Sonntag die Menschen aufgefordert, sich von der Freude des christlichen Glaubens neu anstecken zu lassen. „Der Glaube, dass Jesus wirklich auferstanden ist und lebt, hält uns jung“, sagte er.

„Die Sünde lässt altern und ermüden“, so der Papst am Sonntagnachmittag in seiner Predigt in der Kirche San Paolo della Croce in dem Stadtteil Corviale. Freude als Wesensmerkmal des Glaubens treibe an, anderen zu begegnen und ihnen Gutes zu tun. Bei seiner Ankunft an der Kirche neben dem umstrittenen Hochhauskomplex Corviale im Westen Roms war das Kirchenoberhaupt von Hunderten Gläubigen begeistert empfangen worden.

Papst Franziskus winkt Gläubigen nach einem Besuch einer Gemeinde in Rom

Reuters/Remo Casilli

Papst Franziskus besuchte eine Gemeinde in einer römischen Hochhaussiedlung

Papst beantwortete Fragen von Kindern

Neben dem Pfarrer der Gemeinde, Roberto Cassano, empfing ihn auch der Bischofsvikar Roms, Angelo De Donatis. Nach einem Begrüßungsparcours stellte der Papst sich den vorbereiteten Fragen einiger Kinder.

So wollte ein Mädchen wissen, was seine Lieblingsstelle in der Bibel sei. Eine Stelle, die ihm gut gefalle, so Franziskus, sei jene von der Berufung des Zöllner Matthäus - eine Begegnung, der Franziskus seinen Wahlspruch „Aus Barmherzigkeit erwählt“ entnommen hat. Ein anderes Kind wollte wissen, ob auch nichtgetaufte Menschen Kinder Gottes seien. Ja, bestätigte der Papst, alle Menschen seien Gottes Kinder - „sogar Mafiosi, auch wenn diese sich eher wie Kinder des Teufels benehmen“.

Papst Franziskus segnet Gläubige nach einem Besuch einer Gemeinde in Rom

Reuters/Remo Casilli

Papst Franziskus segnete zum Abschluss des Besuchs die Gläubigen

Kleinen Buben getröstet

Einen kleinen Buben, der vor Aufregung seine Frage nicht herausbekam und anfing zu weinen, rief der Papst zu sich, tröstete ihn und ließ sich von ihm ins Ohr erzählen, was der Bub auf dem Herzen hatte. Mit dessen Erlaubnis erzählte Franziskus anschließend, das Kind habe wissen wollen, ob sein Vater - obwohl dieser nicht glaubte - nun im Himmel sei. Ein Vater, der seine vier Kinder trotzdem habe taufen und sie so stark werden lassen, dass sie sich trauen, auch vor anderen zu weinen, sei ein guter Vater. Daher fordert der Papst den Buben auf, zu seinem Vater im Himmel zu beten.

Nach den Kindern traf Franziskus auf rund hundert meist ältere Bewohner des Hochhauskomplexes, die unter anderem in der Gemeinde einen Mittagstisch erhalten. Nach einer kurzen Ansprache nahm sich der Papst bei einem Rundgang Zeit für Gespräche mit den Menschen in dem Gemeindesaal. Unmittelbar vor dem Gottesdienst hatte er noch einigen Gläubigen die Beichte abgenommen.

religion.ORF.at/KAP

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