Blutige Proteste: Kirche in Nicaragua setzt Dialog aus

Angesichts der jüngsten Gewalteskalation in Nicaragua setzt die katholische Kirche den nationalen Dialog zur Beilegung der innenpolitischen Krise aus.

In einer am Donnerstag in Managua verbreiteten Erklärung verurteilte die Nicaraguanische Bischofskonferenz die Gewalt bewaffneter regierungsnaher Gruppen gegen Demonstranten. Man könne nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, während den Bürgern das Recht auf Kundgebungen verwehrt werde.

Menschen nehmen Zuflucht in der Kathedrale in Managua, Nicaragua

APA/AFP/Inti Ocon

Menschen nehmen Zuflucht in der Kathedrale in Managua, Nicaragua

„Systematische Aggression gegen das Volk“

Die Bischöfe sprachen von einer „organisierten und systematischen Aggression gegen das Volk“. Erst am Montag hatten Regierung und Opposition neue Gespräche zur Entschärfung der Situation vereinbart. Die Kirche bemühte sich dabei um Vermittlung.

Bei einem Protestmarsch am Mittwoch in der Hauptstadt Managua kam es zu blutigen Zusammenstößen. Nach Angaben des nicaraguanischen Zentrums für Menschenrechte starben mindestens elf Menschen, rund 80 wurden verletzt. Anlass der Demonstration gegen Präsident Daniel Ortega war eine Solidaritätskundgebung für 83 Mütter, deren Kinder bei früheren gewaltsam verlaufenen Protesten getötet worden waren.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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