US-Erzbistum zahlt Missbrauchsopfern Millionen

Ein Erzbistum im US-Staat Minnesota zahlt Missbrauchsopfern in der katholischen Kirche eine Millionenentschädigung. Die Erzdiözese Saint-Paul und Minneapolis habe sich mit den rund 450 Opfern am Donnerstag geeinigt, teilte Erzbischof Bernard Hebda mit.

Das unter Konkursverwaltung stehende Bistum zahlt demnach 210 Millionen Dollar (179,50 Mio. Euro). Aus der Summe sollen sämtliche Klagen und ein Opferfonds bedient werden. Zudem soll auf diesem Wege das Insolvenzverfahren abgeschlossen werden. Sobald der Plan gerichtlich gebilligt sei, könnten die Opfer ihre Entschädigungen erhalten, erklärte Hebda.

Bitte um Verzeihung

Der Bischof bat die Betroffenen zugleich um Verzeihung: Er wisse um die zugefügten Verletzungen. „Die Kirche hat Sie fallen gelassen, ich bin wirklich betrübt“, erklärte er. Die Opfer reagierten auf die Einigung nach jahrelangen Auseinandersetzungen mit Erleichterung.

Zugleich verwiesen sie darauf, dass die entstandenen seelischen Schäden weiter fortbestünden. Das Abkommen wurde durch ein 2013 in Minnesota verabschiedetes Gesetz möglich, das eine Strafverfolgung auch bei bereits verjährten Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch möglich macht.

In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Fälle von Kindesmissbrauchs nicht nur in den Vereinigten Staaten die katholische Kirche erschüttert. Der Kirche war dabei immer wieder vorgeworfen worden, Verdächtige in den eigenen Reihen zu schützen.

religion.ORF.at/APA/AFP

Mehr dazu: