Trump lud erstmals Muslime zu Fastenbrechen ein
Trump empfing am Mittwochabend mehr als 50 Gäste im Weißen Haus, darunter die Botschafter mehrerer muslimischer Länder. Trump saß mit dem Botschafter Saudi-Arabiens, Prinz Chaled bin Salman, und der jordanischen Botschafterin Dina Kawar an einem Tisch.
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Eingeladen waren zudem die Botschafter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten, Tunesien, Katar, Bahrain, Marokko, Algerien, Libyen und dem Irak. Mit den Worten „Ramadan Mubarak“ wünschte Trump allen Anwesenden und „den Muslimen auf der ganzen Welt“ einen guten Ramadan. Er bedankte sich zudem für die „erneuerten Freundschaftsbande“ mit den Verbündeten der USA aus dem Nahen Osten.
Tradition gebrochen
Im vergangenen Jahr hatte Trump im Ramadan kein Abendessen veranstaltet - und damit mit einer Tradition seiner Vorgänger gebrochen. Die Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama hatten jedes Jahr entweder eine Feier zum Id al-Fitr-Fest am Ende des Fastenmonats oder während des Ramadan ein Essen zum Fastenbrechen im Weißen Haus ausgerichtet.
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Kurz nach seinem Amtsantritt im Jänner 2017 hatte er ein Einreiseverbot, einen „Muslim Ban“, für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern angeordnet. Trump gilt unter vielen Muslimen wegen seiner Nahost-Politik, aber auch wegen seiner diskriminierenden Äußerungen im Wahlkampf als unbeliebt.
Demos: „Gipfel der Heuchelei“
Vor dem Weißen Haus versammelten sich am Mittwochabend mehrere Demonstranten, die gegen das Einreiseverbot protestierten. Mit seiner Einladung habe Trump den „Gipfel der Heuchelei“ erreicht, sagte der Demonstrant Bilal Askaryar. Er könne nicht Muslime ausschließen und gleichzeitig mit Diplomaten das Fastenbrechen feiern. Mehrere muslimische Organisationen hatten schon im Vorhinein angekündigt, dass sie nicht an der Feier teilnehmen werden.
religion.ORF.at/AFP/dpa
Mehr dazu:
- Fastenbrechen: Wert öffentlich-religiöser Symbole
(religion.ORF.at; 1.6.2018)