Wien: Stelle für Kirchenmusik-Ausbildung neu besetzt

Ein Schlüsselposten für die Ausbildung künftiger Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen wird neu besetzt: Die über Österreich hinaus bekannte Dirigentin und Organistin Mirjam Schmidt ist die neue Leiterin des Wiener Diözesankonservatoriums für Kirchenmusik.

Schmidt wurde von Kardinal Christoph Schönborn mit 1. September zur Leiterin ernannt. Der Posten wird vakant, weil der bisherige Direktor Johannes Wenk auf eigenen Wunsch wieder ganz als Lehrer wirken möchte.

Das renommierte Konservatorium mit Öffentlichkeitsrecht am Wiener Stephansplatz ist eine der wichtigsten Ausbildungsstätten für Kirchenmusik im deutschsprachigen Raum. In drei Abteilungen - Kirchenmusik, Lied-Messe-Oratorium und Neues geistliches Lied - erhalten rund 200 Studierende eine fundierte Ausbildung unter anderem in Orgelspiel, Dirigieren, Orchesterleitung, Gesang, Chorleitung, Begleitung, Komposition, Arrangement und Stimmbildung.

Talent schon früh entdeckt

Mirjam Schmidt stammt aus einer oberösterreichischen Lehrerfamilie und wurde am 20. Juni 1972 in Mainz geboren. Ihre künstlerische Begabung wurde durch ihre Eltern früh entdeckt und gefördert, sodass sie schon als Schülerin in die Dirigentenklasse des Peter Cornelius Konservatoriums der Stadt Mainz aufgenommen wurde. Seit dem 17. Lebensjahr wurden ihr Assistenzaufgaben beim Mainzer Domchor und der Domkantorei St. Martin in Mainz übertragen (Probenassistenz, Dirigate, Stimmbildung und Administration).

Ihre berufliche Ausbildung als Dirigentin und Organistin erhielt sie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, wo sie unter anderem bei Sergiu Celibidache lernte, dessen philosophischer Zugang zur Musik Mirjam Schmidt zutiefst prägte. In Wien absolvierte sie das Masterstudium Katholische Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst mit Auszeichnung.

Kantorin, Organistin, Dirigentin, Kapellmeisterin

Seit ihrer Übersiedlung nach Österreich im Jahr 1995 begann ihre kirchenmusikalische Tätigkeit in Wien, u.a. mit Kantorendiensten am Stephansdom, als Organistin der Pfarre Wien-Heiligenstadt, als Kapellmeisterin der Rochuskirche, Kirchenmusikdirektorin der Augustinerkirche, sowie als Organistin im Team des Stiftes Heiligenkreuz oder der Kirche Maria am Gestade.

Gleichzeitig überzeugte sie als kompetente Organisatorin im Bereich Musikmanagement, Veranstaltungstechnik und Sponsoring. So initiierte und organisierte sie in St. Augustin den „Sonntag der Neuen Musik“, für den sie Kompositionsaufträge an renommierte Komponisten vergab.

„Profunde kirchenmusikalische Erfahrung“

Seit 2011 wurde sie immer wieder eingeladen, mit den Ensembles der Wiener Dommusik zu musizieren, so z.B. bei der ORF-Fernsehübertragung der Seligsprechung Hildegard Burjans aus dem Wiener Stephansdom. Sie unterrichtet seit 2001 am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese, ist Referentin für Chorleitung der Chorszene Niederösterreich und leitet in diesem Rahmen Chorleiter-Kurse. Einladungen als Gastdirigentin führten Mirjam Schmidt, die verheiratete Mutter von drei Kindern ist, nach Dänemark, Bulgarien und in die Slowakei.

Der Bestellung Schmidts war ein mehrstufiges Auswahlverfahren vorangegangen. Generalvikar Nikolaus Krasa, der das Bestellungsverfahren geleitet hat: „Für Mirjam Schmidt spricht vor allem ihre profunde kirchenmusikalische Ausbildung und Erfahrung, ihr großes persönliches Engagement und ihre ruhige analytische und wertschätzende Art.“

religion.ORF.at/KAP

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