Caritas: Kinderarmut nicht vergrößern

Zu den von der Bundesregierung geplanten Kürzungen bei der Mindestsicherung hat sich am Donnerstag die Caritas zu Wort gemeldet und fordert, dass Kinderarmut in Österreich „sinken, nicht steigen“ soll.

„Kinder, die schon von Beginn ein Stück weit hinter den anderen ins Leben starten müssen, brauchen unsere Unterstützung, nicht weitere Hürden! Die Zukunft junger Menschen darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden“, so Caritas-Präsident Michael Landau in einer Aussendung.

Caritas-Präsident Michael Landau

APA/Roland Schlager

-Präsident Michael Landau

Die Statistik Austria habe jetzt eine Auswertung vorgelegt, „die das Ausmaß der Benachteiligung von MindestsicherungsbezieherInnen noch einmal deutlich vor Augen führt: 19 Prozent dieser Familien können die Teilnahme an Schulaktivitäten und Schulfahrten nicht bezahlen, und für ebenfalls 19 Prozent dieser Familien ist Freunde einladen unmöglich“, warnt die Caritas.

Teures Wohnen verstärkt Problemlagen

Schlechte Wohnbedingungen, wie Überbelegung (53 Prozent) und dunkle Räume (18 Prozent) würden die Situation für Familien in Not verschärfen. Von den hohen Wohnkosten seien alle Menschen im BMS-Bezug massiv betroffen. 14 Prozent könnten es sich etwa nicht leisten, adäquat zu heizen.

Landau: „Klar ist, dass sich Kinder in dunklen und nicht ausreichend geheizten Räumen schwer tun, für die Schule zu lernen. Wir wissen auch, dass so schwierige Umstände negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben. Sie sind dadurch viel öfter von chronischen Krankheiten oder Behinderung betroffen. Einmal mehr gilt: Armut macht krank!“

Kinderreiche Familien besonders betroffen

Ausgerechnet kinderreiche Familien sollen mit der „BMS Neu“ schlechter gestellt werden, moniert die Caritas, und das, obwohl diese Gruppe schon seit Jahren zu der am meisten von Armutsgefährdung betroffenen zähle.

Landau: „Keiner Mindestpensionistin geht es besser, wenn es einer kinderreichen Familie schlechter geht. Menschen gegeneinander auszuspielen halte ich für gefährlich. Die Höhe der Mindestsicherung muss das Leben von Menschen in Österreich absichern, und zwar in der Weise, dass ein Leben in Würde möglich ist. Dies gilt insbesondere für kinderreiche Familien. Kinderarmut und Altersarmut in Österreich müssen sinken, nicht steigen. Das muss unser gemeinsames Ziel sein.“

religion.ORF.at

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