US-Bischöfe verurteilen Eltern-Kind-Trennungen

Die katholischen Bischöfe der USA haben die Regierung mit scharfen Worten dazu aufgefordert, die Trennung von Familien, die illegal ins Land kommen, unverzüglich zu beenden.

In einer Erklärung verurteilten sie am Montag (Ortszeit) die „Null Toleranz“-Politik der Heimatschutzbehörde an der Südgrenze der USA als „schwere Sünde“. Insbesondere die Bischöfe, die Diözesen unmittelbar an der mexikanischen Grenze führen, prangern die Trennung der Kinder von ihren Eltern an.

„Unmoralisch und böse“

Kinder ihren Eltern „wegzunehmen“ sei „unmoralisch und böse“, twitterte San Antonios Erzbischof Gustavo Garcia-Siller. Das sei eine „grausame und verwerfliche Politik“, schrieb der Bischof von Brownsville in Texas, Daniel Flores, in dem Kurznachrichtendienst. Justizminister Jeff Sessions hatte bei Bekanntgabe der neuen Vorgehensweise an der Grenze gesagt, die Migranten seien selber schuld an ihrem Schicksal. „Wenn Menschen nicht von ihren Kindern getrennt werden wollen, sollten sie sie nicht mitnehmen“, so Sessions.

„Rechtfertigung“ mit Bibelzitat

Bereits als der Minister am Donnerstag die neue Praxis gegenüber Migranten mit einem Bibelzitat rechtfertigen wollte, schlugen die Emotionen bei den Kritikern hoch. Gesetze der Regierung seien zu befolgen, so Sessions, unter Verweis auf Römer 13, „weil Gott sie zum Zweck der Ordnung dazu ermächtigt hat“.

Gebetsprozession angekündigt

Für Mittwoch hat Bischof Mark Seitz aus El Paso in Texas eine Gebetsprozession für die auseinandergerissenen Familien angekündigt. Auch planen die Bischöfe, die Kinder in den Übergangslagern und bei Pflegefamilien aufzusuchen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Allein in den vergangenen Wochen wurden laut Regierungsangaben mehr als 2.000 Kinder von ihren Eltern getrennt und zum Teil Tausende Kilometer weit entfernt untergebracht.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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