Äthiopisch-orthodoxe Kirche gegen Kinderehen

Die äthiopisch-orthodoxe Kirche unterstützt Aufklärungsinitiativen, die Familien vor den schädlichen Auswirkungen der sogenannten Kinderehen warnen sollen, die in verschiedenen ländlichen Gebieten Äthiopiens noch immer üblich sind.

Dies bekräftigte Patriarch Mathias I., wie der vatikanische Pressedienst Fides am Donnerstag berichtete. In einem soeben veröffentlichten Buch erläuterte er die Position der Kirche in Bezug auf Kinderehen. Die Veröffentlichung des Buches ist Teil einer Sensibilisierungskampagne, die auch von den Vereinten Nationen und von der evangelisch-lutherischen Kirche Norwegens unterstützt wird.

Missachtung der Menschenwürde

In der Vergangenheit habe es vor allem aufgrund von Unwissen keine ausreichenden Maßnahmen gegeben, um die Praxis der Kinderehen und ihre schädlichen Auswirkungen einzudämmen, beklagte der Patriarch. Heute wolle die Kirche die Gläubigen in angemessener Weise sensibilisieren, um zu erreichen, dass dieser Brauch unter den jüngeren Generationen nicht mehr angewandt wird. Wer die von Gott geschaffene Würde des Menschen nicht achte, verstoße gegen das Gesetz Gottes.

Wie aus Daten des Kinderhilfswerks UNICEF der Vereinten Nationen hervorgeht, ist weltweit die jährliche Zahl der Kinderehen auf 12 Millionen pro Jahr gesunken. In den vergangenen zehn Jahren wurde ein Drittel aller Kinderehen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara geschlossen. In Äthiopien ist die Zahl der Kinderehen im selben Zeitraum um 30 Prozent zurückgegangen.

religion.ORF.at/KAP

Links: